Totius-Frisiae-Siegel xxx
Vade in pace
Jakobskreuz
Reteh-qabet
Alcantaraorden
Sangreal
Templerorden
Ishtar(Akkadian)
Ishtar-Stern
Asgard
Lazarus-Orden
Konigreich der Himmel
Freimaurer
Niut-reset
Triskelion
Pfad zu den Goettern
Trisula
Crop Circle
Rad des Dharma
Cheops
Sikh Khanda
Rongorongo
Shinto Torii
Atlantis Ph.
Bahai-Stern
Starchild
Om
Vinca-Zeichen
Dao
Sesch-ni-medu-netjer
Hexagramm
Salmay
Jainitisches Ahimsa-Symbol
Dalmay
Christliches Kreuz
Adonay
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Malachim
Cao Dai
Levitation
Chaos Star
Sachmet
Vegvisir
Pfad der Geister
Pentacle
Himmlische Welten - Astrological Glyphs
Ordre de la Rose Kabbalistique Croix
Zwoelf Erdzweige
Valknut
Monas Hieroglyphica
Dharma Wheel
Hieroglyphe Mose
Ashram Yantra
Goettin Inanna (Sumer)
Rosy Cross of the Golden Dawn
Om Mani Padme Hum mantra
Golden Dawn Earth Pentacle
Alchemie-Elemente
Lutherrose
Avalokiteshvara
Hunab-Ku
Sirius
Sachmet-Ishtar
Totius-Frisiae-Siegel xxx
Alpha und Omega 2 xx
Alpha und Omega 1 xx
Inka
Machu Picchu x

Niemand kann das große Rätsel entschlüsseln. Die alten Kulturen von Südamerika waren und bleiben stumm. Kein Herodot berichtet uns, woher die Inkas kamen und warum sie ihre Tempel mit erschreckenden Fratzen schmückten. Die Inka sprachen Quechua, die Sprache der Menschen, nicht die Sprache der Götter. Sie benutzten die Quipus jene Knotenschnüre von verschiedener Stärke, Anordnung und Farbe, die vielleicht doch mehr darstellten, als nur Zahlen und Daten zur Registrierung von Menschen, Tieren und Nahrungsmitteln. Die Inkas führten bereits erfolgreiche Operationen am Schädel durch, hinterließen aber, keine schriftlichen Zeugnisse. Berichte über Ursprung und Abstammung des Volkes gibt es zwar, doch keine Hinweise auf ihre wahre Identität. Die ersten Stämme bezeichneten sich als Söhne “Viracochas”. Er gilt als Gott des  Ursprungs und wurde von allen Völkern der Andenregion verehrt. Qun Tiksi Wiraqucha ist somit der Schöpfer aller Zivilisation und zeugte mit seiner Frau Qucha (Meer) einen Sohn, Inti (Sonne) und eine Tochter, Killa (Mond). Die Legende berichtet, das Viracocha fast alle Menschen durch eine Sintflut sterben ließ. Inti war darüber sehr betrübt und beschloß die noch lebenden Menschen, die wie die Tiere leben mußten, zu helfen. Er sandte seine Söhne und Töchter, die die Menschen unterrichten sollten, sich selbst zu erkennen und sich vom Tier zu trennen. Sie sollten von nun an ihre Felder bestellen, Getreide anpflanzen und Früchte ernten. Zudem sollten sie in Häuser wohnen und Gebote zu befolgen. Inti errichtete sein Heiligtum, die Quelle der Energie, am Titicacasee. Diese Quelle der Energie bezieht sich auf die Kraft der Schöpfung, die Ursuppe des Lebens: Tiksi Wiraqucha - Tiksi ist die Grundlage des Seins (Geist), Wira ist die Quelle der Kraft oder Energie (Fett), Qucha bildet das Leben (Meer). Die Mythologie berichtet, daß in der Nähe von Qusqu (Cusco) ein Himmelsschiff landete.

Inkapfad xx

Aus dem mittleren von drei Fenstern stiegen vier Brüder und vier Schwestern hervor, von denen zwei, Manku Qhapaq und Mama Uqllo, die Urahnen der Inka-Dynastie werden sollten. Aus den seitlichen Fenstern kletterten die zwei Begleiter des Schiffes mit den Namen Maras und Sutic, deren Vorfahren bereits in Cusco lebten. Das Ereignis fand an einem Ort namens Tampu T’oqo statt, auf einem Hügel in der Nähe von Paqari Tampu, dessen Name “Rasthaus des Erscheinens” bedeutet. Cusco war bereits ein heiliger Ort und wurde von Geschöpfen bewohnt, die ihre Abstammung auf die göttliche Genesis, das Licht der Finsternis zurückführten. Ein spanischer Beamter schrieb: “Sie waren mehr als Menschen.” Einige von ihnen hatten eine menschliche Form und andere schienen aus Stein zu sein. Wie ein Monolith, umgeben von einem Energiefeld, von einer verborgenen Intelligenz gesteuert. Diese Wesen wurden von einer Dienerschaft betreut. Nur wenige Begleiter hatten die Fähigkeit mit diesen seltsamen Schattenwesen zu kommunizieren. Manku Qhapaq trieb einen goldenen Stab in den Boden, den Fluß der künftigen Generationen, und errichtete einen Tempel zu Ehren seines Gottes. Er starb m Alter von 144 Jahren. Nachfolger wurde sein Sohn Sinchi Ruq’a, trotz mehrere Anwärter auf den Thron. Seine Herrschaft beschränkte sich auf Urin Qusqu. 

Inkapfad x

Erst Qhapaq Yupanki, dem fünften Herrscher des Königreichs von Cusco gelang es, seine Herrschaft über die gesamte Stadt zu auszudehnen. Nach seinem Tod kam Sinchi Ruq’a (namengleich mit dem zweiten Herrscher), der zu den Bewohnern von Hanan Qusqu (Ober-Cusco)zählte, an die Macht. Er war der erste Herrscher, der sich nicht mehr Sinchi (Herrscher vom Fluß), sondern Inka (Sohn der Sonne) nannte. Der achte Inka des Königreichs, Hatun Tupaq, konnte viele Siege erringen. Aufgrunddessen nannte er sich dann auch Viracocha Inka. Er und alle seine Nachfolger wurden fortan als übernatürliche Wesen verehrt. Niemand wagte, Viracocha Inka ins Gesicht zu sehen. In gebührenden Abstand zur Straße, die der Inka - Sohn der Sonne - befuhr, wurden Opfergaben vor seinem Thron verbrannt, in derselben Weise, wie die Sonne verehrt wurde.

Machu Picchu 1 x
Machu Picchu 2 x
Machu Picchu 3 x
Machu Picchu 4 x

Von Götterhand gefertigt - Auf der Suche nach den letzten Geheimnissen einer versunkenen Stadt.

Wo auch immer der Sohn des Inti auftrat, opferte ihm das Volk Koka. Die Pflanze half Müdigkeit und Kälte zu verdrängen und war sehr wirksam gegen die Höhenkrankheit, da sie die Sauerstoffaufnahme verbessert. Machu Picchu lag auf 2360 Meter; Cusco, die Stadt der Inka auf 3416 Meter; Tiahuanaco, die Stadt der Götter auf fast 4000 Meter Höhe. Die Inka, gleich den göttlichen Wesen, wurden bedingungslos als Söhne und Töchter des allmächtigen Sonnengottes verehrt. Die bereits ansässigen göttlichen Geschöpfe nannte man Wak’a (Huaca). Niemand wußte, woher sie einst kamen. Nur die Wissenden und die Eingeweihten durften ihnen Gesten der Verehrung entgegenbringen. Eine Geste bestand darin, ihnen die linke Hand entgegen zuhalten und die Finger zu öffnen. Auch kam es nach vorgegebenen Regeln zu formelle, oft feierlich-festliche Handlungen, an denen keineswegs gewöhnliche Menschen teilnehmen durften. Sie trafen sich entweder nach den Zeremonien oder versammelten sich an Orte, die für die Allgemeinheit hergerichtet wurden. Die stetige rituelle Ernährung der Sonne und des Inka, bekräftigte die Gleichsetzung zwischen der Sonne und dem Inka-Herrscher. Auch der Sonnengott besaß Häuser im Zentrum von Cusco, nahe der ersten Generationen der Inka. Im ganzen Inka-Reich verfügte Tayta Inti (Vater Sonne) über Ländereien und Herden. Die Inka-Herrscher verehrten die Huaca und gaben ihnen ab und zu Geschenke: Land, Herden, Diener, Frauen und weitere kostbare Güter. Zum Dank kamen die Huaca einmal im Jahr nach Cusco und deuteten die Zukunft. Huaca, deren Weissagungen aus den vorangegangenen Jahren eingetroffen waren, wurden reich belohnt. Sie waren die Wissenden, die Denker, die sowohl ihre Zeit wie auch die ferne Zukunft deuten konnten. Die Huaca kannten die Ordnung in der Natur, die in ihre Erscheinungsform ein Chaos darstellte. Alles Irdische hat ihre Ursache in mathematischen Prinzipien der universellen Göttlichkeit. Die Stimmen der unsichtbaren magnetischen Ströme, die die Welt durchziehen, bilden irdische und überirdischen Verbindungen, die nur die Huaca entschlüsseln und verstehen konnten. Als Anahuarque mit Viracocha Inka schwanger war, hörte sie eine Stimme, die ihr sagte, daß es an der Küste in dem Tal Irma einen Schöpfer gäbe. Als nun Viracocha Inka erwachsen war, berichtete Anahuarque ihm, was sich zugetragen hatte. Daraufhin machte er sich auf den Weg, das übernatürliche Wesen im Tal Irma zu suchen. Viele Tage verbrachte der Suchende fastend und betend am Wegesrand, bis er endlich ein Steinkreis am Horizont erblickte. Ein Wesen namens Pachakamaq (Pachacámac) erschien in der Nähe eines Monolithen. Geisterhaft wanderte Pachacámac im Kreis umher und sprach, daß er alle Dinge “hier unten” geschaffen habe, und alle Dinge “dort oben” habe sein Bruder, der Sonnengott geschaffen. Viracocha Inka dachte, daß es wohl das Beste wäre, dem Gott ein Opfer darzubringen. Da er aber nicht so recht wußte, was er Pachacámac geben sollte, fragte er, welche Art von Opfer angebracht wäre. Pachacámac, der nun aus einem Stein sprach, bat Viracocha Inka, ihm ein Haus zu bauen. Schließlich habe er eine Frau und vier Kinder. Verwundert, das daß erste Bauwerk kein Tempel sein sollte, errichtete der Inka dem Gott ein Haus. Damit scheint die natürliche und übernatürliche Welt ineinander zu verschmelzen und die Trennung zwischen der Göttlichkeit und der irdischen Weltordnung gerät ins wanken. Die Inka überzeugten ihre Untertanen, daß sie mehr als Menschen waren, indem sie übernatürliches Wissen besaßen und mit den Götter sprechen konnten. Anderseits fuhren die Götter zur Erde nieder und verkehrten mit wichtigen Persönlichkeiten, die sie selbst ausgewählt hatten. Sie teilten mit ihnen mannigfache Künste und traten als geheimnisvolle Lehrmeister hervor. Auch verhielten sie sich recht menschlich, weil sie auf der Erde ihre Götterburgen errichteten und sich mit den schönen Töchtern der Herrscher vermählten. Nachfolger von Viracocha Inka wurde sein Sohn Kusi Yupanki. Dieser bezwang die Hochkultur der Chanka, die unter ihrem Heerführer Anka Wallaq eine ernsthafte Bedrohung für das expandierende Inkareich darstellte. Kusi Yupanki wurde fortan Pachakutiq Yupanki (Weltenveränderer) genannt. Nun begann eine Periode, die als Zeitenwende verstanden wurde, weil die Inka, Söhne der Sonne, die alten Ruinen der vergangenen Göttlichkeit wieder mit Leben erfüllten. Inka Pachakutiq Yupanki sah seine erste Aufgabe darin, Machu Picchu aufzusuchen und den Sonnengott Inti zu huldigen.

In historischen Berichten scheint Machu Picchu ein Sonnenheiligtum gewesen zu sein. Doch bei näherer Betrachtung ist dies lediglich ein Ort, wo die Götter hin und wieder mit ihren Himmelsschiffen landeten. Sie errichteten hier erste Megalithanlagen, die später von den Inka in ihre Bauwerke integriert wurden. Die Mauern zeigen deutliche Spuren von mindestens zwei größeren Bauphasen, die darauf hinweisen, daß nach der Errichtung eine Erweiterung bzw. größerer Umbau vorgenommen wurde. Der Stilbruch zwischen der Megalithbaukunst und den der Inka ist unübersehbar. Forscher nannten Machu Picchu eine Hymne aus Stein von verschwenderischer Pracht. Niemand vermochte, daß wahre Alter  der Ruinenstadt zu erahnen, auch nur zu schätzen. Dieses einzigartige Wunder der Ingenieurkunst ist so raffiniert angelegt, daß es von unten, vom Urubamba-Tal nicht zu sehen ist. Die über 100 Tonnen schwere Blöcke wurden präzise bearbeitet und mit stahlharten Werkzeuge bearbeitet, dann anschließend nach dem Baukastenprinzip zusammengefügt. Das gesamte Baumaterial besteht vorwiegend aus bläulichem und smaragdgrünen Granit, sowie aus hellem Lavagestein. Die zentralen Gebäude sind durchweg im klassischen Stil aus polierten Trockenmauern von Meisterhand gefertigt. So perfekt, daß nicht einmal ein Grashalm zwischen den Steinen paßt. Eine absolut erdbebensichere Konstruktion, die dadurch unterstützt wurde, daß Türen und Fenster trapezförmig, mit einer Neigung nach innen von unten nach oben eingefügt wurden. Die Ecken sind in der Regel gerundet, wobei die Innenecken leicht in den Zimmern ansteigen und mit L-förmigen Blöcken in der Außenstruktur verankert wurden. Zudem steigen die Wände nicht gerade an, sondern sind von unten nach oben leicht von Reihe zu Reihe versetzt. Die Wissenschaft hat bis heute darauf beharrt, das die Inka das Rad nicht kannten. Doch wurden inzwischen Spielzeuge gefunden, die belegen, das im Inkareich das Rad bekannt war. Wie und in welchem Umfange das Rad jedoch benutzt wurde, bleibt weiterhin im Dunkeln verborgen. So ist es weiterhin ein Rätsel, wie die Inka die großen Steinblöcke bewegt und platziert haben. Der allgemeine Glaube, daß Hunderte von Männern die Blöcke angehoben und an ihre Plätze schoben, ist weit hergeholt. Zwar weisen einige Steine Hebelköpfe auf, jedoch scheint diese Vermutung ein Irrweg zu sein. Viele Blöcke zeigen Einkerbungen, Bohrlöcher und weitere seltsame Bearbeitungsspuren, die eher zur Aufnahme von Metallklammern oder irgendwelche Kabelleitungen dienten. Nahezu in allen Teilen der Welt finden sich Megalithanlagen, deren Erbauer mächtige Götter einer übergeordneten Kultur waren. Es handelt sich dabei Tempel, Paläste, und Bauten, die als Wehr- und Wachtürme oder Kultstätten genutzt wurden. Die Ruinen von Machu Picchu sind nach einem nahegelegenen Gipfel benannt worden. Der ursprüngliche Name dieser rätselhaften Stadt ist nicht bekannt und bleibt wahrscheinlich auch für immer im Nebel der Zeit verborgen. Die Inka-Dynastie verstand sich als Brücke bzw. Bindeglied zu den Göttern, den übernatürlichen Wesen und prägten Machu Picchu. Sie teilten die Stadt in zwei große Bereiche ein. Eine landwirtschaftliche Zone, die im Süden liegt und durch eine Reihe von landwirtschaftlichen Terrassen geprägt wird, und einem städtischen Bereich, in dem das Leben der Bewohner und die wichtigsten Zivilen und religiösen Aktivitäten stattfanden. Die landwirtschaftlichen Terrassen erscheinen als große Treppe, deren Steinmauern die Bodenkultur, bestehend aus unterschiedlichen Materialien, halten. Wobei im Unterbau eine vorbildliche Dränage eingefügt wurde, erforderlich, weil es in dieser Region zu starken Regenfällen kommt und das überschüssige Wasser unbedingt abgeleitet werden mußte. Eine Wand von 400 Meter Länge trennt die eigentliche Stadt von der landwirtschaftlichen Zone. Im Rahmen der Organisation der Gesellschaft teilte man den städtischen Bereich nochmal in einen oberen Sektor und einen unteren Sektor. Zudem teilen zwei Achsen die Stadt. Die Erste markiert eine breite Fläche, die auf einer Terrasse auf mehreren Ebnen errichtet wurde. Die Zweite bildet eine breite Treppe, die als Hauptstraße diente und eine Reihe von Brunnen aufweist. An der Kreuzung dieser beiden Linien befindet sich der Sonnentempel (Torreón).

Machu Picchu 5 x
Machu Picchu 6 x
Machu Picchu 7 x
Machu Picchu-Intihuatana x

In der Mitte des Tempelbezirks: Thron der Götter

Wichtig scheint im Tempel des Tayta Inti der konische Turm gewesen zu sein. Im Innern sind Spuren eines großen Feuers sichtbar, wahrscheinlich wurde hier eine Art von Leuchtfeuer entfacht. Die Tempelanlage befindet sich auf felsigem Grund, unter dem sich ein kleiner Hohlraum befindet. Dieser Raum wird von den Forschern als Mausoleum bezeichnet. Er ist in seiner Gänze aus den Fels herausgeschnitten. Zudem sind auch die sieben Stufen, die zum Mausoleum hinunterführen, entgegen jeder Inkamanier, aus dem selben Felsstück herausgearbeitet. Ein Beleg für das Wirken der Ur-Götter an diesem Ort. Auch der hufeisenförmige Haupttempel thront auf drei mächtigen Monolithen, die aus einem einzigen Felsblock herausgeschnitten wurden. Diese gefertigten Mauerwände sind doppelt so hoch, wie die darauf später errichteten Inkamauern. Machu Picchu galt seit Urzeiten als Residenz der allmächtigen Götter und als die Stadt der erwählten Frauen, den Sonnenjungfrauen, die den Göttern dienten.

Machu Picchu - Zum Stadtgebiet x Machu Picchu - Innenwand eines Gebaeudes x Machu Picchu - Mausoleum x Machu Picchu - Frischwasserversorgung x

Zentrum des Heiligtums bildet die große Pyramide mit dem “Intihuatana”. Genannt auch Thron der Götter, weil hier die Sonnenschiffe der Götter landeten bzw. angebunden wurden. Inti ist gleich >Sonne< und huatana (wata/root) ist gleich >zu binden<. Letztlich glaubten die Inka, der magische Stein (Altar) hielt die Sonne während ihrer jährlichen Wanderung am Himmel fest. Der Intihuatana ist aus einem einzigen imposanten Felsbrocken herausgehauen bzw. geschnitten worden. Der Boden und der heiliger Sonnenstein selbst sind in einem Guß miteinander verschmolzen. Der Block ist kompassgenau in die vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Daher sehen die Forscher in dem Stein eine astronomische Uhr oder auch Kalender. Die Diagonale quer über den Sporn teilt den Himmel in zwei gleiche Hälften und weist zu Frühjahrsbeginn zielgenau auf ein kleines steinernes Fenster am oberen Rand der Bergkuppe. Exakt in dieser Nische geht die Sonne auf.  Mittags am 11. November und am 30. Januar steht die Sonne unmittelbar vor der Säule und wirft keinen Schatten. Am 21. Juni wirft die Sonne ihren längsten Schatten an der südlichen Seite und am 21. Dezember ihren kürzesten Schatten an der Nordseite. Der Thron der Götter öffnet ein Gate zum galaktischen Zentrum in den Tiefen des Alls.

Machu Picchu-Temple of the Moon x

Die Herrschaft des Mondes: End of Time

Die Jungfrauen der Sonne wurden im zarten Alter von fünf Jahren der Gemeinschaft entnommen. Sie fanden Aufnahme im Haus der Auserwählten, wo sie von der Priesterin des Sonnengottes in die Kunst der Haushaltsführung unterwiesen und in Gesang, Musik und Muse unterrichtet wurden. Die meiste Zeit jedoch verbrachten sie beim Weben von Textilien für die Priesterschaft und den Sapay Inka. Jeweils im zehnten und dreizehnen Lebensjahr stellen sich die Jungfrauen einer erneuten Auswahl. Nur die Mädchen, die sich als würdig erwiesen hatten, durften bleiben. Die Anwärterinnen, die nicht der Norm entsprachen, mußten zu ihren Familien zurückkehren. Die Erwählten erlernten nun mit der überirischen Wesenheit in Verbindung zu treten. Sie folgten zunächst Rituale der obersten Priesterschaft. Danach begann die Einführung in die göttliche Philosophie und der Wissenschaft. Eine geringe Anzahl der Töchter des Wissens wurden nun an Adelige und ausgewählte Würdenträger verschenkt. Die Mehrzahl blieb in den Tempelanlagen und durchlief mehrere Metamorphosen, deren Ziel es war, den Göttern zu gefallen und anzugleichen. Diese “Himmlischen Töchter” trugen ein weißes Ordensgewand und einen Schleier, die Pampacue. Sofern es auch Jungfrauen aus königlichem Hause in den Kreis der Himmelstöchter geschafft hatten, wählte der Sapay Inka aus ihrer Mitte seine Gemahlin. Die Inka nannten ihr Reich “Tawantinsuyu”, das Reich der vier Himmelsrichtungen oder Weltgegenden. Der Sapay Inka (einziger Inka) war mit allen Bewohnern des Landes durch das Licht der Sonne verbunden. In allen Landesteilen wurden Abbilder der Sonnengötter neben einer großen Anzahl regionaler Gottheiten aufgestellt. Die Inka-Stämme leiteten ihre Abstammung von den Sternengöttern, deren heiligen Orten am Himmelszelt ab. So besaß auch jeder Ort auf Erden ein mythologisches Gegenstück in einem Himmelsgestirn am göttlichen Himmelsgewölbe. Selbstverständlich errichteten die Inka überall im Reich zahlreiche Sonnentempel. Das wichtigste und prachtvollste aller Tempelanlagen wurde in Cusco gebaut und geweiht. Die Tempel des Inti durften die Inka nur barfuß und mit einer Last auf den Rücken, als Zeichen des Demuts, betreten. Dabei schritt der Willaq Umu, der Hohepriester voran und erteilte Weisungen, an den sich der Besucher zu halten hatte.

Der Intikancha (Sonnenbezirk) oder auch Qorikancha (Goldener Hof) war in Cusco ein Ort, an dem Hochzeiten, Krönungen, Trauerfeierlichkeiten und Riten abgehalten wurden. Neben dem Tempel des Inti umschlossen noch sechs weitere Tempelgebäude das Sonnenfeld (Inti Pampa), die dem Kult anderer Gottheiten, wie Killa (Mond) und Illapa (Gott des Blitzes und des Donners), dem Kult der Plejaden und der Venus, des Regenbogens (Schlangentempel) und der Wettergötter dienten. Im Tempel des Inti hing eine goldene Scheibe, die die Sonne verkörperte und das gesamte inkaische Pantheon darstellte. Sonnenscheiben finden wir auch in der nordischen Mythologie wieder. Die goldene Sonnenscheibe von Moordorf um 1500 v. Chr. paßt genau in den Sonnenkult der Inka. Sie ist mit einer Symbolik bestückt, die eindeutig eine Brücke zu den Azteken, Maya, Inka und anderen verschollenen Kulturen in Mittel- und Südamerika baut. Die griechische Mythologie berichtet von einem Land, jenseits des Nordwindes, daß weder zu Fuß noch mit dem Schiff erreicht werden kann. Das Land der Schwarzpappeln und des Bernsteins nennt sich Hyperborea und soll sich an der friesischen Küste befunden haben. Heute wissen wir, daß es sich um das Doggerland handelte.

Sonnenscheibe von Moordorf x
Machu Picchu V x

 Einige Forscher haben hier das legendäre Atlantis lokalisiert und sehen in Helgoland ein Überbleibsel des legendären Reiches der Atlantiden. Als Atlantiden oder Plejaden wurden in der griechischen Mythologie die Töchter des Atlas und der Okeanide “Pleione” bezeichnet. Atzlán (Insel im See) war nach der Legende die ursprüngliche Heimat der Azteken. Huitzilopochtli, der große Sonnengott, brachte sein Volk auf eine neue Insel im Texcoco-See und gründete eine prachtvolle Stadt namens Tenochtitlan. Wie Quetzalcoatl (Herrscher des zweiten Weltzeitalters) bei den Azteken, so kam einst auch Kukulkan (Gott der vier Elemente) aus dem Ozean.

Die Legende berichtet, daß auch der allmächtige Sonnengott der Inka über das Meer gekommen sei. Er habe beschlossen, nach der großen Flut die Menschheit zu retten und am Titicacasee ein Heiligtum zu errichten. Hier schließt sich der Kreis und es wird deutlich, daß es sich sowohl bei den Inka, Maya, Azteken, Olmeken und allen anderen Völkern, nicht zuletzt den Wolkenmenschen um Überlebende von einer versunkenen Kultur aus dem atlantischen Ozean handelt. Im Tempel des Inti in Cusco waren in den Wänden trapezförmige Nischen eingelassen.

In diesen Nischen waren Königsmumien mit goldenen Masken und fein gewebten Stoffen auf goldenen Thronen platziert. Eine Dienerschaft versorgte die Ahnenkönige mit Speisen und Getränke. Die Böden und Wände des Sonnenpalastes waren mit 700 solide Goldplatten bedeckt, die mit Zeichen und Schriften der Götter verziert waren. Die Sonnenscheibe aus massiven Gold hing vor einer mit Smaragden und Türkisen reich bedeckten Wand herunter und zwar so, das daß Licht der aufgehenden Sonne reflektiert wurde und die heilige Halle in goldenes Licht tauchte. Die inneren Wände des Tempels der Mondgöttin Killa waren mit Silber bedeckt.

Machu Picchu IV x
Goldene Wandverkleidung x

Im Allerheiligsten des hellen Mondtempels hing eine aus Platin hergestellte Mondscheibe in Frauengestalt als Braut des Sonnengottes. Die prächtige Scheibe hatte einen Durchmesser von zehn Metern und wog über 900 Kilogramm. In den trapezförmigen Nischen waren die Mumien der Ahnenköniginnen ausgestellt. Sie trugen fein gewebte Stoffe mit allerlei Verzierungen und trugen silberne Masken. Die Überlieferungen besagen, daß der Weltveränderer Pachakutiq Yupanki im Intikancha große, goldgerahmte Leinwände mit der Geschichte seines Volkes aufhängen ließ. Im Umkreis der Tempelanlage befand sich ein heiliger Garten. Ein Skulpturengarten mit lebensgroßen Menschen, Tieren und Pflanzen aus purem Gold. Selbst die Erde bestand aus Klumpen feinsten Goldes und überall wuchs Mais mit goldenen Stängeln und Kolben heran. Auch weideten auf der Wiese goldene Lamas mit ihren Lämmern, bewacht von Hirten mit Krummstäben und Schleudern aus purem Gold. Jungfrauen pflückten goldene Äpfel von den Bäumen und ab und an flogen goldene Kolibris von den goldenen Zweigen zu den goldenen Sträuchern unterhalb der Bäume. Am Boden krochen goldene Schlangen umher, deren Augen wie dunkle Edelsteine funkelten.

Überall flatterten goldene Schmetterlinge, inmitten der glänzenden Blüten der Wiesenblumen. Bei näherer Betrachtung schienen die Blüten ebenfalls aus Edelsteinen geformt zu sein und im goldfarbenden Gras krochen goldene Käfer und Eidechsen. Selbst die Gießkannen und Brunnen waren aus Gold gefertigt. Dem goldenen Garten folgten weitere heilige Göttergärten aus Silber, die weitere Tempelhöfe schmückten, wie die der Mondgöttin. Gold und Silber hatten einen kultischen Wert. Die Inka erkannten in dem Gold, die Schweißperlen der Sonne und in dem Silber, die Tränen des Mondes. Der Umfang des Haupttempels auf dem Sonnenfeld betrug mehr als 360 Meter. Die Mauern bestanden aus fugenlos ineinander gefügten Natursteinen, die eine leichte Kissenform an den Seiten aufwiesen und das gesamte Mauerwerk perfekt erscheinen lassen.

 Zur Ableitung des Regenwassers waren in der zweiten Steinlage drei Löcher eingelassen. Untersuchungen haben ergeben, daß wenn man in die Löcher schlägt, musikalische Noten zu hören sind. Die Frontseite des Tempels war einheitlich verziert und besaß einen fortlaufenden Streifenband aus purem Gold in drei Meter Höhe. Der Tempel des Inti beinhaltete vier kleinere Tempel innerhalb einer Umfriedung. Die äußeren Mauern waren mit Stroh bedeckt, dem ein Geflecht aus Golddraht halt bot. Das Hauptportal an der Nordseite, sowie alle Nebeneingänge waren mit Platten aus purem Gold bedeckt und strahlen im herrlichen Glanz.

Machu Picchu VI x

Das Inti Raymi (Fest der Sonne) fand an der Wintersonnenwende, jährlich am 23. Juni in der Inkahauptstadt Cusco statt. Auf dem Platz der Tränen (Waqaypata) führte die Prozession 14 königliche Mumien neben dem aktuellen Regenten mit sich. Die Zeremonien dauerten neun Tage an und gaben symbolisch den mythischen Ursprung der Inka wieder. Aus dem gesamten Reich kam die Priesterschaft der vier Himmelsrichtungen zum Heiligtum des Inti und brachten den Göttern wertvolle Geschenke dar. Die Sonne stand der Erde am Tage des Inti Raymi am nächsten und symbolisierte damit die Verbundenheit zwischen den Inka und dem Sonnengott, des allmächtigen Herrschers der Abfolge in Zeit und Raum.

Sapay Inka x

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind als kosmische Zeit an den Vorgang der Sukzession gebunden. In der Vorstellung des Menschen existiert die Abfolge jedoch nicht, weil sie keine reale Wirklichkeit besitzt. Die Uhren der Welt verharren in der Gegenwart. Die Inka lebten in Reziprozität und ohne Inti gäbe es auch keine Inka. Während der Festlichkeiten wurden Jünglinge bestimmt, die den Priestern in den folgenden sechs Monaten beim Studium der Wissenschaft begleiteten. Im Dezember, während des Capac Raymi, dem Fest der Sommersonnenwende, sollten diese Auserwählten geehrt und geachtet werden. Zum Höhepunkt des Festes wurden alle Feuer in Cusco gelöscht. Dann befahl der Sapay Inka die große Sonnenscheibe aus dem Tempel des Inti zu holen und über den gesamten Waqaypata herumzutragen, um die Bevölkerung zu segnen und die Sonne für das kommende Jahr freundlich zu stimmen.

Im Zentrum des Platzes wurde nun ein Feuer entfacht, die durch einen konkaven, auf Hochglanz polierten Spiegel reflektiert wurde. Durch diesem Feuer wurden Fackeln aus Lamawolle entzündet, durch die alle Feuer in Cusco wieder entfacht wurden. Der Sapay Inka verbarg seine Person stets hinter einer Wand oder sein Angesicht hinter einem kostbaren Stoff. Als Zeichen seiner königlichen Würde trug der Intipchurin (Sohn des Sonne) ein Maskapaycha (Königsstirnband). Die ersten göttlichen Könige sollen bleiche Gesichter, lange Nasen und eine hohe Stirn gehabt haben. Zudem schienen sie alt und gebrechlich zu sein und alle göttliche Herrscher trugen, wie im Pharaonenreich, auch Bärte. Deshalb sollen sie silberne Masken getragen haben. Die späteren Sapay Inka sahen nicht mehr so fremdländisch aus und trugen statt der Maske eine büschelartige Quaste auf dem Stirnband. Die kunstvollen Gewänder, die der Gottkönig nur einmal trug, wurden einmal im Jahr anläßlich einer besonderen Feier verbrannt.

Die Kunst der Textiliengestaltung beherrschten die Inka in absoluter Perfektion. Die künstlerische Qualität in der Verwendung von Farben und Ikonographie erreichte während der Inkaherrschaft seinen Höhepunkt. Die Erforschung und Interpretation von Inhalt und Symbolik unter Berücksichtigung von zeitgenössischen literarischen Quellen lassen den Schluß zu, daß die Tocapu-Muster in den Inkatextilien eine Hieroglyphenschrift darstellen. Ein Markenzeichen der Ornamentik in den Geweben ist der permanente Kontrast zwischen den Farben rot, schwarz und gelb. Diese können in einfachen Designs der langen Streifen oder große quadratisch, sowie komplizierten Reihen von kleinen geometrischen, figurativen und zoomorphen kombiniert werden. Am häufigsten treten geometrische Formen, wie achteckige Sterne, Diamanten und verschiedenen Arten von Kreuzen auf. Damit unterscheiden sich diese Schrifteichen von denen der Maya. Schrift ist eine besondere Form von Sprache, die mittels von Zeichen der Bewahrung und Weitergabe von Informationen dient. Die Sumerer sollen sich erstmals einer Schrift bedient haben. Eine Keilschrift um 3400 v. Chr. entstanden, das zum Schreiben mehrerer Sprachen verwendet wurde. Die Grundlage der Zeichen beruhte auf eine Bilderschrift, bestehend aus rund 900 Piktogrammen und Ideogrammen. Doch existieren noch ältere Schriftzeichen, die auf die Zeit um etwa 5300 v. Chr. datiert werden. Auf Grund der Kürze der Zeichen und des Mangels an wiederholten Symbolen wird diese Schrift der Vinca-Kultur, von der Wissenschaft nicht anerkannt. Das Volk der Vinca ist von großen Rätseln umgeben, weil sowohl Herkunft und Verbleib völlig im Dunkeln liegen. Da es sich angeblich nicht um eine Hochkultur gehandelt hat (Gräber wurden nicht gefunden), sind Sinn und Zweck der Zeichen unklar. Ob es sich um Logogramme, Silbenzeichen oder alphabetische Zeichen handelt, ist umstritten. Ein Mysterium beinhaltet ein Tonamulett, etwa 5000 v. Chr. hergestellt, auf der klar und deutlich die Buchstaben “D” und “o” (oder die Zahl “0”) zu erkennen sind. Gerade die Vinca-Zeichen sind es, die zum prähistorischen Andenvolk der Chachapoya führen. Die Inka beschrieben die Wolkenmenschen oder auch Nebelkrieger als hellhäutig, schmal und groß. 

Gran Pajaten x

Tief im Urwald liegen ihre versunkene Städte. Die geheimnisvolle Stadt “Gran Pajatén”, hoch in den Wolken, wird auch die “Goldene Stadt” der Nebelkrieger genannt. Von den Sonnengöttern keine Spur, doch die Symbolik der Sonnenscheiben sind allgegenwärtig. Die Stadt beherbergte mindesten 26 Rundhäuser mit spitzen Dächern und verfügte über viele Terrassen und Treppen. Die Ruinen bedecken eine Fläche von rund 20000 Quadratmetern. “Kuelap”, die Bergfestung der Wolkenmenschen liegt auf 3000 Meter Höhe und ist größer als Machu Picchu. 

Diese Stadt ist auf einem Bergrücken, auf eine 600 Meter langen Plattform in Nord-Süd Richtung erbaut, etwa 110 Meter breit, und von einer 19 bis 21 Meter hohen Mauer umgeben.

Tocapu-Muster x
Maya-Hieroglyphen x
Kuelap Portal x Kuelap x

Archäologen schätzen, daß etwa Hunderttausend bis zu 200 Kilogramm schwere Kalksteinblöcke verbaut wurden. Im nördlichen Bezirk befand sich ein Wachturm und auf einer erhöhen Terrasse sind die Überreste eines Palastes entdeckt worden. Im südlichen Bezirk befindet sich eine kreisrunde Plattform, als Lade- und Startplatz für senkrecht startende Flugzeuge. Diese Konstruktion wird auch als Observatorium bezeichnet. Da der Bau die Form eines umgekehrten Kegels aufweist, war diese Konstruktion eine enorme Herausforderung für die Baumeister. Die Schwerkraft ist eine der vier Grundkräfte der Physik.

Die Erbauer kannten die Gesetzte der Physik und beherrschten die gegenseitige Anziehung der Massen. Auch die elektromagnetische Wechselwirkung muß den Chachapoya bekannt gewesen sein. Das Bauwerk bildet das Zentrum eines geomantieschen Liniennetzes.

Auch Ley-Linien (Heilige Linien) genannt, die sich auf die Anordnungen von Landmarken prähistorische Kultstätten beziehen. Das Vermessungssystem, das auf astronomische Grundlagen beruhte, bezog Kraftfelder und Erdstrahlen, deren Energielinien, ähnlich wie die Meridiane der Erde in ihrer Berechnung mit ein. Die hieraus resultierende magische Energie diente den Chachapoya als Energiequelle. Das Liniennetz verbannt in den umliegenden Bergen hunderte von Siedlungen mit mehreren tausend Rundhäusern. An einigen Häusern sind Friese in Form einer “V”-Kette angebracht, wie auf der goldenen Sonnenscheibe von Moordorf (Ostfriesland).

Kuelap Rundbau x Chachapoya Kuelap x

Solche Friese evozierten die Augen der Vögel, aber auch des Jaguars. Die Maya verehrten einen Gott in Jaguargestalt, der als Beherrscher der Unterwelt gesehen wurde. Die Olmeken kannten den Jaguarmenschen, sowohl als künstlerisches Motiv, als auch als ein übernatürliches Wesen, vermutlich auch als Gottheit. Die Gegend um Kuelap beherbergt die höchste Dichte an unentdeckte Ruinenstädte in ganz Südamerika.

Chachapoya (Karajia) Sarkophage x Chachapoya-Mumie I x Chachapoya-Mumie II x Sarkophage in Pajaten x

Die Sarkophage der Mumien wurden direkt an den heiligen Orten aus Lehm, Pflanzenfasern und Steine hergestellt. Anschließend fand eine Bemalung mit ockerroten, schwarzen und weißen Mustern statt. Ihre letzte Ruhestätte fanden die Toten auf unzugängliche Felsvorsprüngen. Die in Hockstellung befindlichen Mumien innerhalb der Sarkophage blicken in östlicher Richtung und damit der aufgehenden Sonne entgegen. 

Chachapoya-Barke mit dem Sapay Inka x Grab (Skelett mit Schaedeloperation) x

Das Leben nach dem Tod konnte im Jenseits nur weitergehen, wenn der Leichnam für die Ewigkeit konserviert werden konnte. Die Heiler der Chachapoya verfügten über chirurgische Kenntnisse, wie auch die praktizierten Schädeloperationen beweisen. In Kuelap lebten etwa 2000 Wolkenmenschen in 400 Rundhäuser. Eine Kultur, gleich den großen Kulturen der Welt.Ihre Architektur, die Götterdarstellung und auch ihr Lebensstil bilden eine Brücke zum europäischen Kontinent.

Legenden berichten, das daß Volk der Chachapoya über den Ozean durch die Wolken gekommen sei. DNA-Analysen bestätigen, die Vorfahren der Chachapoya kamen aus Europa in die Anden. In der Ikonographie und im Grabritus lassen sich Parallelen zu den Phönizier herstellen. Letztlich könnte es sich bei den Chachapoya durchaus um die Bewohner des legendären “Ophir” handeln, aus welchem Salomon sein Gold geliefert bekam. Heute werden die Quimbaya als die bedeutendsten Goldschmiede Südamerikas angesehen. In bis zu 30 Meter tiefen Schachtgräbern fanden die Spanier unzählige Figuren, Helme, Brustschilde und Kultgegenstände aus purem Gold, selbst die Urnen, in denen die Asche der Verstorbenen aufbewahrt wurden, waren aus Gold gearbeitet. Die Goldschmiedekunst der Quimbaya zeichnete sich durch eine enorme Präzision. Die hohe Qualität und die unglaubliche Schönheit der gefertigten Goldarbeiten birgt ein Rätsel. Im Rahmen der Metallurgie bedarf es eine besondere Gold-Kupfer Kombination und Schmelzöfen, die mindestens tausend Grad erreichen, um solche exquisiten Schmuckstücke zu erschaffen.

Goldarbeiten der Quimbaya x

Kaum zu glauben ist der Umstand, daß bei religiösen Zeremonien und in Zeiten des Krieges die Quimbaya das Ritual des Kannibalismus praktizierten.. Das Blut und das Fleisch ihrer Feinde gab ihnen Kraft und Mut im Kampf zu siegen. So die Meinung einiger Wissenschaftler, doch scheinen solche Rituale den Quimbaya angedichtet worden zu sein. Tatsache ist, daß die Plätze für Zeremonien nie zufällig ausgewählt, sondern von den Eingeweihten oder Priestern bewußt ausgesucht wurden. An diesen Orten der inneren Einkehr kreuzen sich die Energielinien des spirituellen Universums, die Energiefelder, die außergewöhnliche Kräfte freisetzen. Die Zeremonien ranken sich um diese Kraftfelder, die darin gefangenen Wesen, die kraftvoll auf den Menschen einwirken, wenn er sich bewußt dafür öffnet. Hier erhält er die Kraft und den Mut den alltäglichen Gefahren zu trotzen.

Die Priester der Sonnentempel öffnen Türen in die “Innenwelten”. An der göttlichen Energie können wir durch Steinsetzungen, welche die heiligen Linien kreuzen, überall auf der Erde teilhaben. Das uralte Wissen vergangener Kulturen liegt in Pyramiden, Tempeln und anderen heiligen Stätten verborgen und wartet nur darauf, wiederentdeckt und entschlüsselt zu werden. Besonders die Goldarbeiten der Andenvölker scheinen sensationelle Geheimnisse zu hüten. Die unvergleichlichen Goldfunde bekommen die Archäologen zumeist nur über Raubgrabungen zu Gesicht, können also nur ungefähr den Quimbaya, den Canca-Stämmen oder dem Stamm der Muisca zugeordnet werden. Ein Besuchermagnet sind die goldenen Flugzeuge im Gold-Museum in Bogota (Museo de Oro en Bogotá). Diese werden zwar vielfach als Vögel, Insekten oder fliegende Fische bezeichnet, doch scheinen die Gesetze der Aerodynamik bei der Herstellung bekannt gewesen zu sein. Die Flügel, Querruder und Seitenruder deuten auf ein modernes und damit flugfähiges Fortbewegungsmittel hin. Also verfügten die angeblich primitiven Völker über das Wissen und die Technologien zum Bau von Fluggeräten. Woher kam das Blech, der Stahl, die Motoren und der Brennstoff !

Flugzeugmodell Quimbaya x
Goldfloss im Quimbaya-Stil x

El Dorado mit seinen Reichtümern!

Im Laufe der Zeit hat der Dschungel nahezu alles überwuchert, doch auf der Nazca-Ebene sind noch Landebahnen erhalten geblieben. Die Grundsätze der Luftfahrt war auch den Ägyptern bekannt. In der antiken Nekropole von Sakkara fanden Ausgräber ein Vogel-Modell aus Ahornholz mit entsprechender Aerodynamik. Jedoch fehlt hier das Höhenleitwerk und daher zerschlägt sich Vermutung, daß die Ägypter flugfähige Geräte besaßen. Auch nach Tests mit Höhenleitwerk scheint das Vogelmodell nicht fliegen zu wollen. Jedoch stellten sich größere Nachbauten der goldenen Flugzeuge, die in kolumbianischen Schachtgräbern gefunden wurden und nur wenige Zentimeter sind, als vollkommen flugfähig heraus. In Kolumbien, im Land des “El Dorado” gab es Gold in Hülle und Fülle und die künstlerische Vielfalt kannte keine Grenzen.

Sonnengott in seiner Himmelsbarke x

Die Muisca waren Meister der Goldschmiedekunst und stiegen zu Hauptlieferanten des Inka-Imperiums auf. Sie schufen wahrhaft phänomenale Goldarbeiten, wie das Muisca-Floß. Hergestellt im Wachsausschmelzverfahren zeigt es die Herrlichkeit des geheimnisvollen, rätselhaften und unheimlichen “El Dorado”. Die Muisca zählten sich zu den Chibcha-Stämmen, gehörten der selben Sprachfamilie an und waren in eine Art von Konföderation organisiert. Die Stämme verehrten einen Halbgott namens Bochica, Vater der Zivilisation und Sohn der Sonne, dem sie Smaragde überreichten. Die Legende berichtet, daß ein goldener Mann namens El Dorado eines Tages seine getreue Frau verstieß. Diese stürzte sich daraufhin mit ihrer Tochter ins Wasser. In tiefer Trauer und Verzweiflung belud El Dorado eine himmlische Barke mit all seinen Schätzen und flog zum heiligen See der Götter. Dort versenkte er in über 3000 Meter Höhe den Glanz seines Reichtums und hoffte auf Verzeihung, Frieden und Glück im Grab der Ewigkeit. Seitdem brachte jeder neuer Herrscher bei seinem Amtsantritt ein Opfer für den Sonnengott im Bergsee von Guatavita dar. Hier soll einst ein Schiff der Götter vom Himmel gestürzt sein. Daneben verehrten die Muisca noch vier weitere göttliche Kraterseen im Hochland. Während der Nacht rieb der neue Gottkönig seinen Körper mit Harz ein und ließ sich mit einer dicken Schicht purem Goldstaub berieseln.

Gefluegelter Gott mit Strahlenkranz x

Am nächsten Morgen wanderte der künftige Herrscher mit vier Gefährten zum See und bestieg eine goldene Barke. Schwer beladen mit Gold und Edelsteinen fuhren sie zur Mitte des Sees. Dort warfen die Gefährten die wertvolle Fracht ins Wasser. Der künftige Herrscher sprang über Bord und der Goldstaub wich von seinem Körper, sank mit all den Schätzen auf den Grund des Sees. Als die Konquistadoren von den vermeintlich gigantischen Goldschätzen erfuhren, waren alle plötzlich dem Goldrausch verfallen und machten sich auf der Suche nach einer geheimnisvollen Stadt aus Gold namens El Dorado. Bis heute sind Archäologen, Entdecker, Abenteurer und Sonntagsforscher unterbezeugt, irgendwann El Dorado zu finden. Die Suche nach der versunkenen Stadt, dem herrlichen Königreich, konzentriert im Urwald zwischen dem Amazonas und Peru.

Petroglyph - El Abra Hoehle x

Petroglyph (10460 v.Chr.) in der El Abra - Höhle im Gebiet der Muisca.

Ciudad Perdida x

Vor zirka 20000 Jahren sollen die ersten Siedler an der kolumbianischen Küste gelandet sein. Die Spanier nannten die Stämme schlicht Tairona. Die Sierra Nevada de Santa Marta und das umliegende Tiefland sind seit Jahrtausenden bewohnt und niemand weiß, wie die Völker ursprünglich genannt wurden. Heute werden die Stämme “Kogi” oder auch Kággaba genannt und zählen, wie die Qiumbaya und Muisca zu den Chibcha-Stämmen. Die Tairona lebten im nordöstlichen Teil des Landes und errichteten etwa 200 Terrassenstädte, in denen die für die Kultur charakteristischen Hausplattformen erhalten geblieben sind. Ihre größte Stadt könnte Ciudad Pérdida gewesen sein. Die kolumbianischen Archäologen haben in dem Gebiet über 2000 Kilometer gepflasterte Straßen und Wege durchwandert. Die Stadt ist riesig und scheint zehnmal größer als Machu Picchu zu sein. Bisher wurden auf eine Fläche von zwei Quadratkilometern etwa 200 ovale und runde Terrassen freigelegt, die durch Steinwege miteinander verbunden sind. Eine Landschaft von Steinkreisen, Mauern, Ellipsen, Türmen, Treppen und Wegen in einem unbeschreiblichen Gewirr von Formen. Ein Irrgarten unübersichtlicher Kreuzungen führte einst zu den Rundhäusern auf den Terrassen, die keine Fenster hatten und im Innern ziemlich schmucklos gestaltet waren. In der Herstellung von Goldschmuck konzentrierten die Tairona sich auf kleine Figuren, auch Zwergengottheiten genannt. Alle Mitglieder des Stammes durften sich mit Gold schmückten, wobei auch die Schneckensymbolik oder Spiralenform von nicht geringer Bedeutung war. In prähistorischen Kultstätten begegnen uns die Motive als Ritzzeichnungen auf Steinblöcken und Wänden. Auch in Ciudad Pérdida steht ein großer Monolith, verziert mit verwirrenden Linien. Die Häuser hatten einen Durchmesser von sechs bis neun Metern. Zu allen Behausungen führten plattenbelegte Wege, die vor den Eingängen in zwei oder drei Meter breiten Steinstufen übergingen. Der Höhenunterschied zwischen den einzelnen Terrassen beträgt bis zu zwölf Meter. Auch wurden Bewässerungskanäle freigelegt und ein Kanalisationssystem gefunden, die mit Granitplatten abgedeckt war. Zudem beherbergt die Stadt große Plattformen von etwa 25 Meter im Durchmesser, die an Hubschrauberlandeplätze erinnern. Es waren wohl Kultplätze, doch die Stadt birgt viele Rätsel, die bei Zeiten gelüftet werden. Neuerdings landen in der Tat Helikopter auf die ein oder andere Plattform, um Touristen die Besichtigung der verlorenen Stadt zu ermöglichen.

Tairona-Priester x

Phantastische Goldartefakte: Priester der Tairona huldigen dem Göttlichen.

Steinritzungen in der verlorenen Stadt x

Nach dem Glauben der Kogi besteht das ganze Universum als eiförmiger Raum, der durch sieben Punkte bestimmt wird. Diese sind der Norden, Westen, Osten, Süden, sowie der senkrecht über dem Beobachter liegende Scheitelpunkt des Himmelsgewölbes, dem Zenit gegenüberliegende Fußpunkt und schließlich der Mittelpunkt. Um den so definierten Raum herum liegen neun Schichten, neun Ebenen oder Welten, von denen die mittlere Ebene, die fünfte, unsere Welt darstellt. Alle Kogi-Bauten stellen ein Zusammenhang mit dem Universum her. Wurde eine Terrasse, ein Haus oder Tempel errichtet, so geschah es in Beziehung zum kosmischen Universum. Nach diesem Muster waren alle Bauwerke der Kogi ausgerichtet. Die kosmischen Ebenen spiegelten sich in den Häusern, d.h. vier Schichten lagen unter und vier Schichten oberhalb der Erde.

Keramik der Zenu x

Beschriftete Keramik der Zenú: Die Priester erzählen Geschichten aus dem Reich der Götter vor der großen Flut.

Auf der mittleren Ebene befinden sich die Häuser des Stammes. Jede Gemeinschaft hatte ein eiförmiges Männerhaus, aus dessen Dach ein mächtiger Pfahl, wie eine Fahnenstange zum Himmel zeigte. Schräg gegenüber erhob sich das eiförmige Frauenhaus, aus dessen Dachfirst zwei gekreuzte Balken stießen. Nun waren die Häuser derart astronomisch ausgerichtet, daß exakt am Frühlingsbeginn der Pfahl des Männerhauses einen langen Schatten auf den Boden warf, und schließlich zwischen den gekreuzten Schatten des Frauenhaus traf. Im Innern eines Kogi-Tempels hing vom Dachpfahl ein Seil durch die kosmischen Schichten herunter bis zur fünften Ebene, dem Erdboden. Die Kogi waren überzeugt, durch diesen Seil eine direkte Verbindung zu den Göttern zu haben. Die Mythen der Tairona berichten von einer fürchterlichen Flut, die die Menschheit heimsuchte. Ein Priester habe ein Zauberschiff gebaut, worauf alle Arten von Tieren verfrachtet wurden. Nach der Flut landete das Schiff auf dem Bergkamm der Sierra Nevada und nachdem alles Böse gewichen war, seien die Priester und die älteren Brüder abermals vom Himmel herabgestiegen.

Vogel-Ornament der Zenu x

Rätselhafte Goldarbeit der Zenú: Ein Ibis als Kopfstütze (Operationen) oder als Kapitell / Knauf eines Stockes?

In allen Tempeln wird diese Begebenheit des kosmischen Kontakts wach gehalten. Wie die Tairona bewahrten auch die Zenú die Erinnerung an einer großen Sintflut. “Faraquiel” war der Name einer spirituellen Stadt, die jeder Zenú einmal im Leben zu besuchen hatte. Das Faraquiel-Heiligtum thronte über die Tempel der göttlichen Allmacht und galt als das Zentrum des Sonnenkults. Bestehend aus einer großen Halle, umgeben von Bäumen, deren Zweige mit goldenen Glocken behangen waren. Zwischen den Bäumen waren Hängematten befestigt, die als Schlaf- und Liegeplätze der sechs goldenen Götter angesehen wurden. Allein diese Götter, die von riesigen Goldmengen umgeben waren, wurden von den Zenú verehrt. Alle Verstorbenen wurden hier am heiligen Ort der Unsterblichkeit bestattet. Sie blickten in ihrem Grab nach Osten der aufgehenden Sonne entgegen. Der Sonnengott nahm ihre Seelen auf die tägliche Reise um die Welt mit und gab ihnen ein neues Leben. Der Geist kannte keinen stillstand, deshalb pflanzten die Zenú-Priester für jeden Toten einen Baum auf dem Hügel oberhalb des heiligen Ortes der Ewigkeit.

Tierradentro Hypogeum x
Tierradentro Hypogeum Kammer x

Die Tierradentro-Kultur baute für ihre Verstorbenen beeindruckende Felsengräber mit Nischen und Pfeilern, die mit geometrischen Formen und schwarz-roten Malereien versehen wurden. Zu den Eingängen dieser Grabkammern führen gerade oder spiralförmig angelegte Treppen. In den bis zu fünf Meter tiefen Gewölben sind für die Aufnahme der Sarkophage zwischen den Pilastern seitliche Nischen eingelassen. In den größeren Hypogäen werden die Decken durch ein oder zwei Säulen gestützt. Die Archäologen haben Hunderte von solchen unterirdischen Schachtgräbern entdeckt, die eine Breite von drei bis zwölf Meter aufweisen. Forscher spekulieren über die Herkunft, Aufstieg und Niedergang solcher Stämme, deren Name nicht auf die Ursprünge der Kultur hinweisen. Es waren die Spanier, die die Stämme einen Namen gaben, aufgrund ihrer Art und Lebensweise. Heute benennen die Archäologen eine neu entdeckte Kultur oftmals nach der Region, in dem das Grabungsfeld liegt. Nachher wird dann meist eine Verbindung im näheren Umfeld zu anderen Stämmen oder Völker gestrickt. Der Goldreichtum Kolumbiens wurde schon früh zur dauerhaften Legende, doch zeigt die Tierrandentro-Kultur auf eine wenige goldreiche Megalithkultur der besonderen Art. In der Region um San Agustín hat die San Agustín-Kultur über Hunderte von Quadratkilometern riesige Monolithfiguren und Stelen in die Landschaft gesetzt. Unter Erdhügel liegen große Sarkophage, bei denen Steinfiguren die Funktion von Trägern der darüberliegenden Deckplatten haben. Diese Anlagen haben einen Durchmesser von rund 30 Metern und sind bis zu fünf Meter hoch bedeckt. Die Skulpturen von San Agustín sind zum Teil über vier Meter hoch und haben ein Gewicht von mehreren Tonnen. Ob die Riesenstatuen mit ihrem typischen Jaguarmaul die Götter darstellen, läßt sich nicht mehr klären. Jedoch zeigten die Schöpfer eine große Ehrfurcht gegenüber der göttlichen Allmacht, die über Leben und Tod herrschte. Die Perfektion der Steinmetze zeugt von einer hohen künstlerischen Schaffenskraft. Die furchterregenden Steingötter werden im Tal von San Agustín auch heute noch von den Einheimischen verehrt. In der Gegend befinden sich auch Hypogäen, ähnlich der Tierradentro-Kultur, die wie Tempel der Unterwelt gähnend der Oberwelt entgegenblicken und einladen, den düsteren Gängen zu folgen. Über 300 dämonische Skulpturen blicken auf die Besucher dieser Kultur. Die grausigen Steinbildfiguren halten offenbar Kinder kopfüber in ihren Händen. Die Beine, Hände und Köpfe der Geschöpfe baumeln in den Wind. Die Statuen mit ihren Reißzähnen, die in einem breiten Maul unterhalb der mächtige Nase hervorstechen, verbreiten Angst und Schrecken.

Auch tragen einige Steinkolosse eine Art von Kopfhörer und halten Werkzeuge.

Tierradentro-Grabgewoelbe x

Hier herrschen die Götter der Unterwelt !

San Agustin Jaguar-Daemon x

Dolmengräber mit über dreißig Monolithen als Orthostaten, die schwere Deckplatten tragen, sind keine Seltenheit. Kreaturen, die Skalpelle und Schreibzeug tragen, scheinen Besucher zu sein. Gäste aus einer anderen Welt, die gewaltige Monolithen mit sich schleppen, wie wir sie auch aus der Bretagne kennen. Steinkolosse, die riesige Steinplatten über zahlreiche Gräber hinwegtragen. Die darin befindlichen Sarkophage waren vollkommen leer. Haben sich die Verstorbenen auf ihre Reise ins Jenseits begeben und symbolisieren die Steinfiguren, die in einigen Sarkophagen gefunden wurden ihre Körper! Die Skulpturen zeigen deutlich eine Spezialisierung der arbeitende Bevölkerung, deren Tätigkeitsbereiche den göttlichen Vorgaben entsprachen. Dies zeugt von einer großen Professionalität, ein bemerkenswertes künstlerisches Talent und vor allem ein tiefes Verständnis für die magisch-religiöse Überzeugungen des Stammes. Durch die lange Tradition der göttlichen Manifestationen zeigen die Gräber keine klare Anzeichen für eine kulturelle Abfolge, keine soziale Schichtung und keine Differenz zwischen den Berufsgruppen und der politischen und religiösen Hierarchie.

Die Dispersion der Steinstatuen deuten auf einer durchstrukturierten Organisation der Familiengruppen hin. Diese Tatsache kann der Grund für die große Vielfalt der Motive sein. Der Einfluß des Priestertums auf die soziale und politische Organisation der Bevölkerung, die eine starke religiöse Mentalität thematisiert und zum Ausdruck bringen sollte, manifestiert sich in der Bildhauerkunst. Vertreten durch Mythen aus der magischen Tierwelt mit ihrer zugehörigen Kosmogonie. Blitz, Donner und Regen, unbegreiflicher Natur, die nur den Göttern gehorchen.

San Agustin-Steinskulptur x

Häufig blicken die Skulpturen mit gefräßigem Maul, bezeichnend für den Jaguar-Kult, die zu einer der ältesten Kulte der Andenvölker und der Ureinwohner des  im Amazonas-Regenwalds zählt. Auch Schlangen verzieren etliche Statuen, die die Priesterschaft zum Zeitpunkt der Anrufung des himmlischen Geistes unterstützten sollten. Die Schlangen folgten allen Himmelsbarken im gleißenden Licht der Sonne und waren damit den Göttern am nächsten. Ein wichtiges Symbol war der Adler, als Krone der Schöpfung, der Herrschaft von Licht und Feuer und Zeugnis der Allmacht des Schöpfergottes. Die San Agustín-Kultur, wie auch die Tierradentro-Kultur verehrten die alten Götter, die über die Naturgewalten herrschten. So huldigten sie Quetzalcoatl, den Schöpfergott der Azteken. Die Priester der San Agustín-Kultur schufen im Auftrag dieser Ur- Götter die Fountain Lavapatas. Einige Archäologen halten die labyrinthartige Erscheinung, die eine großartige Demonstration der kreativen Fähigkeiten der Kultur darstellt, für eine heilige Quelle der Fußwaschung.

Andere halten die Anlage für ein Opferstein, wobei das geopferte Blut durch die verschiedenen Kanäle in größere Becken geflossen sei. Ein Netz von Kanälen, unterschiedlicher Breite, mit Rinnen und Vertiefungen, kleinere Becken, Rechtecke und Rondelle sind mit System miteinander verbunden. Die Erbauer kannten die Eigenschaften des Wassers, weil die Kanäle, Kurven und Kreise in solcher Perfektion modelliert wurden, daß eine kontrollierte Erosion stattfand. Die Anlage könnte auch als Metallauswaschanlage genutzt worden sein.

San Agustin Dolmengrab x
San Agustin Sarkophag x
San Agustin - Fountain Lavapatas x

 Seltsame Strukturen der San Agustín-Kultur: Fountain Lavapatas

Die schweren Teile sanken zu Boden, die leichteren wurden weiter transportiert und letztlich durch die Zugabe von viel Flüssigkeit, unreine Bestandteile und Schlacken ausgewaschen. Bei Ausgrabungen in der Region finden sich herrliche Halsketten, Ringe, Armbänder aus Gold, mit Perlen und Edelsteinen verziert. Auf den Spuren alter Mythen ist ein Wagnis, das von einer unermüdlichen Suche nach der Wahrheit über die Vergangenheit des Menschen und seiner Beziehung zu den Göttern zeugt, wo auch immer sie verborgen liegt. Das göttliche Zentrum der Chavín-Kultur ist die Zeremonialanlage von Chavín de Huántar, die der Kultur ihren Namen gab. Ist es möglich , daß intelligente Lebensformen vor Tausenden von Jahren hier eine Basis errichteten, die den Lauf der Geschichte und unsere Entwicklung nachhaltig beeinflußten? Das Ensemble in 3200 Meter Höhe erstreckt sich auf einer Fläche von einem Quadratkilometer, wovon das Zeremonialzentrum mit seinen monomentalen Steinbauten eine Grundfläche von etwa 250 mal 250 Meter bedeckt, also nur 1/16 der gesamten Siedlungsfläche.

Um 3000 v. Chr. begannen die zeremoniellen Aktivitäten, die vornehmlich gegen Ende des zweiten Jahrtausends, und durch die Mitte des ersten Jahrtausends stattfanden. Diese archäologische Stätte ist das Zentrum des Lichts, die viel über die Chavín-Kultur offenbart. Die Stämme der Gläubigen kamen hier zum Ort der Bedeutung, um an Ritualen teilzunehmen und das Orakel der Weisheit zu befragen. Die göttliche Anlage umfaßt mehrere Gebäude mit diversen Plattformen und Innenhöfen, die zum Teil durch unterirdische Gänge miteinander verbunden sind.

Ensemble Chavin de Huantar x
Chavin-Pyramide x

Es sind mehrere Bauphasen erkennbar, einer langen Entwicklung über Jahrhunderte. Zu den Hauptbaubezirken zählen ein “Alter Tempel”, ein “Neuer Tempel” und die über dem Heiligtum des alten Tempels errichtete dreistöckige, quadratische “Pyramide”, mit einer Seitenlänge von etwa 70 Meter und einer Höhe von 15 Meter. Die Seitenwände der Anlage sind zum Schutz vor Erdbeben um 7 Grad geneigt. In der ersten monumentalen Bauphase bildet eine mit zwei Armen nach Osten weisende U-förmige Plattform (Alter Tempel) das Zentrum. Sie umklammert einen versenkten runden Platz, der an den Begrenzungsmauern mit Jaguar- und Dämonenreliefs und mit plastisch gearbeiteten Tierköpfen geschmückt ist, die mit Zapfen eingelassen sind. Von dort führt eine steinerne Treppe auf den Mitteltrakt der Plattform, genau über der unterirdischen Galerie, in der ein großer, rundum skulptierter Monolith (El Lanzón) steht. Später wurde die monumentale Plattform zu einem steinernen Tempel (Pyramide) gesteigert, wobei der zugeordnete Hof nicht mehr rund, sondern quadratisch ist. Unter diesen Monumentalbauten befindet sich ein großes, zum Teil mehrstöckiges Netz von Galerien mit kleinen Kammern und Treppen, die durch unterirdische Gänge miteinander verbunden sind und waagerechte Ventilationskanäle aufweisen. In der “Galerie der Opfergaben” wurden fast 20000 Scherben von zerbrochenem Geschirr gefunden, die von insgesamt 700 ursprünglichen Gefäßen stammen. Diese Galerie besteht aus einem etwa 1,90 Meter hohen, 90 Zentimeter breiten und 24 Meter langem Mittelgang, dessen Eingang im Westen lag. Der Mittelgang erweitert sich seitlich an neun Stellen zu Kammern und Nischen. Inmitten der Dunkelheit gibt es ungewöhnliche Ausbrüche von Lichtstrahlen, die durch winzige Schächte eine Verbindung mit der Außenwelt herstellen. Diese majestätische Anlage mit ihren unterirdischen Galerien und ihren massiven oberirdischen Mauern, Plattformen und Gebäuden ist in ihrer Funktion rätselhaft. Pyramidenförmig ragt der “Neuer Tempel”, erbaut auf der Plattform des alten Tempels, gut erhalten und Meisterhaft geformt, gen Himmel. Das Mysterium verfügt über zwei Seitenarme oder Flügel, die Süd- und Nordplattform genannt werden. Diese flankieren einen Viereck und es wird angenommen, daß hier der heilige Stein, die Raimondi-Stele, ausgestellt wurde. Die Stele ist ein quaderförmiger Monolith aus poliertem Granit (198 cm hoch, unten 76 cm und oben 73 cm breit, 17 cm dick) auf dessen Vorderseite ein symmetrisches Flachrelief eingraviert ist, daß den Schöpfergott Viracocha darstellt, der hier mit seiner Himmelsbarke landete, um sich mit allen Notwendigen zu versorgen.

Viracocha hält zwei Himmelspfeiler mit komplizierten Zeichnungen in den Händen, von bemerkenswerter Qualität. Der Gott steht und schaut grimmig mit ernstem Blick geradeaus. Er scheint eine Maske zu tragen und an den Händen und Füßen befinden sich Klauen, während an seinem Gürtel Schlangen hervorstechen. Oberhalb des Kopfes sind zwei weitere Gesichtsmasken erkennbar, die darauf hindeuten, daß Viracocha auf dieser Stele mit zwei Begleiter in seinem Himmelswagen durch die Lüfte saust und zur Landung auf einer der Plattformen ansetzt. Die Stele wird Raimondi-Stele genannt, weil sie von dem Naturforscher Antonio Raimondi entdeckt wurde. Gefunden hatte die Stele aber ein Bauer in einem seiner Äcker nahe der Tempelanlage. Immer wieder tauchen Artefakte auf, die von hohem technischen Wissen unserer Vorfahren oder ihrer Lehrmeister zeugen. Unerbittlich stellt sich die Frage, was die Geheimnisse der Vergangenheit über unsere Zukunft verraten.

Raimondi-Stele x

Ankunft vonViracocha!

Die Zeremonialbauten und die Kunstwerke sowie allgemeinanthropologische und religionsphänomenologische Interpretationen geben halbwegs Aufschluß über Weltbild und Glaubensinhalte der Chavín-Kultur. Gewiß präsentierten die Götter allesamt Naturgewalten, was übrigens auch noch für die Inka galt. Doch charakterisiert diese Epoche im Gegensatz zu anderen frühen Kulturen eine Beschränkung auf wenige Gottheiten, unter denen die Sonne, die in späteren altamerikanischen Kulturen eine besondere Position einnehmen wird, überhaupt keine Rolle spielt. Über kultische Praktiken der Bevölkerung wissen wir trotz ingeniöser Phantasien vieler Autoren praktisch nichts. Doch da ist die Dunkelheit, das Konzept der Höhle, ein Archetyp, der in frühen Vorstellungen, in Myhten und in Zeremonialbauten weltweit immer wieder thematisiert wird. Die unterirdischen Galerien greifen zeitlich und strukturell in die monolithische Konstruktionen der allmächtigen Gottheiten ein und ebnen den Weg zur Wahrheit. Nur die Priesterkaste durfte die unterirdischen Stollen des heiligen Tempels betreten und Viracocha begrüßen. Bis heute wacht der Ur-Gott im Zentrum des Labyrinths im Schnittpunkt kreuzförmiger Galerien. Die messerscharfe Skulptur “El Lanzón”, aus einem Stück Granit gehauen, ist mit 4,54 Meter Höhe der größte Monolith, den die Steinbildhauer von Chavín de Huántar jemals geschaffen haben. Ein mythologisches Wesen von unbeschreiblicher Pracht von einer fremdartigen Aura umgeben, blickt drohend in die Dunkelheit und ist bereit, die Welt zu richten. Der Kopf dieser mächtigen Skulptur nimmt ein Drittel des Volumens des Monolithen ein. Er ist mit riesigen Reißzähnen, Klauen an Händen und Füßen, Schlangenhaaren und große Ohrringen ausgestattet. Die linke Hand zeigt nach unten und die rechte Hand, mit ausgestrecktem Zeigefinder, nach oben. Hier beginnt die Unterwelt “Uku Pacha”, das Tor von Raum und Zeit, die den Weg nach der verlorenen Ewigkeit versperrt.

El Lanzon x

Botschaft der Götter!

Fließendes Wasser, das Chavín de Huántar in Form zwei kleiner Flüsse durchströmte, wurde kanalisiert und durch die unterirdischen Galerien geleitet. Das Sternen-Orakel schwamm im Fluß des Lebens und teilte den Priestern durch die Strömungsmuster das künftige Geschehen der Zeit mit. Zudem beobachteten die göttlichen Priester den Himmel und vermochten mit hoher Präzision den Lauf der Sonne, die Phasen des Mondes und die Bewegungen der Sterne vorherzusehen. Daher genossen sie in der Gesellschaft ein hohes Ansehen. Sicherlich warfen die Auserwählten auch einen Blick auf die weniger spektakulären nach-Chavín-zeitlichen Lokalkulturen und dachten über eine Brücken-Kultur nach. In der Tat überlagerte bald die Moche-Kultur alle anderen Lokalkulturen und setzte mit der Errichtung von zwei mächtigen Pyramiden neue Zeichen am Himmelshorizont.

Huaca de la Luna x
Huaca de la Luna - Fassadenmalerei x

Ihr Reich erstreckte sich über 700 Kilometer entlang der peruanischen Küste. Moche, die Hauptstadt lag etwa sechs Kilometer von der Meeresküste entfernt und wurde von eine stratifizierte und beruflich gegliederte Gesellschaft bewohnt, die ähnlich wie die der Chavín-Kultur geordnet war. Nur so waren sie in der Lage noch größere Bauwerke zu schaffen. Bei den Mochica galt die ganze Welt als heilig und lebendig. Sie verehrten ihre Huaca, als Ort des Ursprungs, der Schöpfung und als astronomisch ausgerichteter Mittelpunkt der Welt vor mythologischem historischem Hintergrund. Sie folgten ebenfalls die alten Götter und schufen Dutzende von pyramidenartige Plattformen, die sich heute über riesige Ausgrabungsflächen hinziehen. Es sind Götterberge und erinnern an die gestuften Tempeltürme (Zikkurate) in Mesopotamien. Hier wohnten die Götter, wie in Chavín de Huántar. Sie wurden von den Priestern bedient und vom Volk verehrt. Heute wird die größte von den Mochica gebaute Stufenpyramide “Huaca del Sol” (Tempel der Sonne) genannt. Archäologen, Forscher und Wissenschaftler gaben diese hochentwickelten Völker einen Namen, um sie zu unterscheiden und zu klassifizierten. Auch ihre Bauwerke bekamen phantastische Namen, die jedoch keinen Hinweis auf die Nutzung, Sinn und Zweck der Gebäude geben. Daher sind mannigfaltige Interpretationen und unterschiedliche, zum Teil gegensätzliche Meinungen durchaus erlaubt. Die Huaca del Sol ist eine siebenstufige Adobepyramide und befindet sich auf einer 18 Meter hohen, 340 Meter langen und 220 Meter breiten Stufenterrasse. Zum Bau der Pyramide, die 228 Meter lang, 136 Meter breit und 41 Meter hoch ist, wurden 140 Millionen Adobe-Ziegel verbaut. Es wird angenommen, daß die Pyramide ursprünglich eine Höhe von etwa 50 Metern hatte. In unmittelbarer Nähe befindet sich die “Huaca de la Luna” (Tempel des Mondes), die archäologisch recht gut erhalten ist. Sie ist an der Basis 80 Meter lang und 60 Meter breit. Auf der oberen Plattform in 21 Meter Höhe befinden sich einige Gebäude, deren Räume mit menschlichen Figuren verziert sind. Die Wände in der Pyramide und die Außenwände wurden mit bunte mythologische Fresken versehen. Sowohl im Tempel der Sonne, als auch im Tempel des Mondes herrscht “Ai Apaec”, der Schöpfergott, Beschützer der Mochica, der Anbieter von Wasser, Nahrung und kämpferische Erfolge. Er tritt häufig in Form einer Spinne oder im Umfeld von zwei Schlangen auf und zeigt sich mit seinen Reißzähnen gern, reitend auf den Wellen des Ozeans. Zwischen den beiden Pyramidentempel befanden sich die Residenzen der Mochica.

Aufgrund der unvorstellbar reichen Grabbeigaben blieben die Mochica-Gräber nicht von Plünderungen verschont. Mehrere hunderttausend Grabkeramiken verteilten die Grabräuber über die ganze Welt.

Ai-Apaec als Schlangengott x

Auf die Keramiken stellten die Künstler nicht nur ein getreuliches Abbild ihrer Umwelt dar. Die Forschung folgt einem differenzierten Interpretationsmuster, so daß auch Rituale, mythische Erzählungen und vieles mehr aus der Vorstellungswelt der Mochica die Themen der Darstellungen sind. Die Verknüpfung fremder Lebensweisen mit dem realem Leben drückt sich durch die sichtbare Dreiteilung der abgebildeten Gestalten aus. Einmal gibt es realistisch dargestellte Tiere, wie Jaguar, Schlange, Affe, Vögel usw., die als Jagdbeute oder auch als gefährliche Kreaturen erscheinen. Dem folgen in den Bildern ganz normale Menschen.

Dann tauchen Mischwesen auf, deren Körper der eines Tieres, der Kopf aber menschenartig erscheint.

Ai-Apaec x
Moche-Keramik I x Moche-Keramik II x

Die Mochica  schufen Grabbeigaben aus Keramik von lebendiger Schönheit  und  absoluter Vollkommenheit !

Moche-Keramik III x

Schließlich erscheinen fremde Wesen, die aber natürliche Handlungen vollziehen. Im Lambayeque-Tal markieren die Entdeckung der Herrschergräber einen wichtigen Meilenstein in der Erforschung der Mochica-Kultur. Der schon seit langem immer wieder von Plünderern heimgesuchte Komplex einer Plattform, die zwei großen Erdpyramiden vorgelagert ist, enthielt noch ein intaktes Grab. Durch das Gewicht der auf ihm lastenden vier Metern hohen Erdmassen war das Grab zwar eingedrückt worden, doch enthielt es noch alle Grabbeigaben in ihrer ursprünglichen Lage. Aufgrund der Bedeutung des Herrschers barg das Grab wertvollen Schmuck und Ziergegenstände von unschätzbare Wert aus Gold, Silber, Kupfer und Bronze mit über 400 Halbedelsteinen verziert.

Der Herrscher trug eine wertvolle Halskette mit Perlen aus Gold und Silber. Die Perlen, in Form von Erdnüssen stehen in mythischer Beziehung zur Erde. Die rechte Seite der Kette hütet goldene Perlen, die eine Verbindung zum Sonnengott herstellt und die Männlichkeit des Trägers hervorhebt. An der linken Seite bestehen die Perlen aus Silber, daß an die Weiblichkeit erinnern soll und eine Verbindung zum Mondgott strickt. In der rechten Hand hielt der Herrscher der Mochica als sichtbares Zeichen seiner Regentschaft ein goldenes Zepter der Macht.

Herrschergrab von Sipan I x
Herrschergrab von Sipan II x

Der Fürst von Sipán trug einen kurzärmeligen weißen Leibrock und war mit seinem Körper- und Kleidungsschmuck in drei Lagen Tuchbahnen, die mit Kupferplättchen besetzt war, eingewickelt. Sein Sarg bestand aus Holzlatten, die mit Kupferklammern zusammengehalten wurde. Hier hinein wurde er mittels einer ebenfalls aus Holzlatten gefertigten Bahre in das Schachtgrab hinabgelassen. Zu den Füßen und über den Kopf des Herrschers bestatteten die Priester jeweils eine junge Frau. Zu seiner Rechten lag ein schwer gepanzerter Grabwächter, der einen Goldkupferhelm, Goldkupferschild und einen Plattenpanzer aus demselben Material trug. Zu seiner Linken war ein weiterer Leichnam mit Perlenkollier und ein Hund bestattet. Dazu fand sich noch eine dritte Frau und das Skelett eines Kindes. Auf dem Dach der Grabkammer lag in einer Nische ein weiterer Grabwächter, gerüstet mit Helm und Schild, mit Blick auf die Ruhestätte. Drei der Begleitpersonen waren ein oder sogar beide Füße vor der Grablege amputiert worden. In den Mochegräbern liegen häufig amputierte Totenwächter. So finden sich als Grabbeigabe auch häufig tönerne Nachbildungen von Arm- und Beinprothesen. In den Nischen der Grabkammer waren Gefäße in Menschenform aufgestellt, die nackte Gefangene, Krieger und würdevoll gekleidete Personen zeigen. Insgesamt wurden über 100 Gefäße, Schalen, Teller und Becher verschiedenster Art gefunden. Die Grabkammer war mit einer Balkendecke verschlossen, auf die Adobeziegel gelegt wurden. Diese bildeten den Boden für eine darüber liegenden weiteren Bestattung, die aber geplündert, und dabei vollkommen zerstört wurde. Zu dem Grab gehören noch etliche Nebengräber. In diesen Gräbern wurden unter anderem Priester und Herzöge bestattet, damit sie den großen Herrscher auch nach dem Tod dienen konnten. In tieferen Schichten der Begräbnisplattform des Fürsten von Sipán fand sich ein zweites, ebenso reich ausgestattetes Grab. Zweifellos war diese Stelle über mehrere Generationen hindurch ein Begräbnisplatz der herrschenden Schicht dieser Kultur. Etwa 60 km nördlich der Stadt Trujillo im archäologischen Komplex El Brujo lag eine von vielen religiösen Zentren der Mochica, Lambayeque, Chimú und schließlich der Inka. In der Cao-Pyramide wurde zum Erstauen der Archäologen eine Herrscherin der Mochica beigesetzt. Dieser Fund ist sensationell, weil er zum ersten Mal eine Frau mit religiöser und politischer Macht einer Prä-Inkakultur bezeugt. Bei der Mumie handelt es sich um eine 28-jährige Königin, deren lange schwarze Haare, Finger- und Fußnägel und innere Organe bemerkenswert gut erhalten sind.

Sie trug eine Totenmaske aus Gold, war schwanger und mit Spinnen, Schlangen, Affen, Krokodile, Leoparden, Bienen und Schmetterlinge tätowiert. Reichhaltige Grabbeigaben weisen die Lady von Cao eindeutig als Herrscherin aus. Neben kostbaren Schmuck, Keramiken, zwei zeremonielle Keulen und 28 Speerschleudern wurden in der 30 Meter hohen Pyramide von Cao, bestehend aus einem Ensemble von fünf Pyramiden, Grabwächter und die Überreste eines strangulierten Mädchens gefunden. Die mumifizierten Überreste dieser vermutlichen Priesterkönigin waren mit 18 Halsketten aus Gold, Silber, Lapislazuli, Quarz und Türkis überhäuft. Dazu kamen 30 Nasenschmuckstücke aus Gold und Silber, Diademe und Kronen aus Kupfergold. Als Symbole der Macht und Hegemonie trug die Priesterin hölzerne Kupferzepter und einen Mantel aus zusammengefügten Metallplatten. Lapislazuli wird seit Jahrtausenden im westlichen Hindukusch gefördert. In Ägypten nahmen die Pharaonen die blauen Steine mit auf ihre große Reise ins Jenseits. In Sumer war Lapislazuli als wertvolle Grabbeigabe begehrt und wurde den verstorbenen Herrschern in den Königsgräbern beim großen Zikkurat von Ur mitgegeben. Die versunkenen Hochkulturen der Anden bergen Geheimnisse, die bis heute noch lange nicht gelöst sind. Neben gewaltigen Tempel- und den unterirdischen Grabanlagen sind es die Pyramiden, die das besondere Interesse der Forscher wecken. Die glanzvollen Höhepunkte jener Kulturen sind die Urhügel, die die Königsgräber krönen und das Abbild des Weltgebäudes darstellen. Hier sollten die himmlischen Herrscher aufsteigen und zum unvergänglichen Lichtgeist werden, wie die Zauber- und Beschwörungsformeln es verkünden. Die Göttin von Cao revolutionierte das Wissen der internationalen archäologischen Gemeinschaft über die Kulturen des präkolumbianischen Perus. Zum ersten Mal hatten die Archäologen die Mumie einer Herrscherin gefunden. Niemand hatte es für möglich gehalten, daß in diesen uralten Völkern eine Frauen hohe Posten bekleiden, geschweige denn Macht und Einfluß ausüben könnten. Im Umfeld der Ausgrabungsstätte El Brujo befindet sich eine 5000 Jahre alte Pyramide. Niemand mag auch nur erahnen wer diese den Göttern geweihte monumentale Anlage errichtet hat.

Herrscherin von Cao x
Cao-Pyramide von El Brujo x

Nach einer bestimmten Zeit wurden die Pyramiden feierlich begraben und über dem alten Zeremonialbauwerk ein neuer Himmelstempel errichtet. So besteht die Cao-Pyramide aus vier aufeinander gestapelten Pyramidenkomplexen, deren Bau sich über fünf Jahrhunderte hinzog. Der Glauben an ein Leben nach dem Tod war für die Mochica von zentraler Bedeutung. Ihre komplexen Bestattungsriten zeugen in bemerkenswerter Weise von ihrer Vision des Kosmos. Auf ihrer Reise ins Jenseits nahmen die Verstorbenen ihr gesamtes Hab und Gut mit. Manchmal sogar die vertrauten Personen aus ihrem Gefolge, wie im Fall des Herrschers von Sipán. Vermutlich hatten die Kinder, die wie in anderen antiken Kulturen anläßlich eines Würdenträgers geopfert wurden, die Aufgabe den Geist des Verstorbenen bis in die Heimstätte der Götter zu führen. Sie waren noch rein und konnten leicht den Weg in das Reich der Götter finden. Zudem wurden in der Moche-Gesellschaft häufig Menschenopfer dargebracht, zu Ehren der Götter.

Die Priester bestimmten die Art der Hinrichtung. Die Menschen, die geopfert werden sollten, erklommen die Pyramiden gefesselt und von Kriegern bewacht. Dabei konnte es sich um gefangene feindliche Soldaten, Strafgefangene oder von den Priestern ausgewählte Personen handeln. Neben dem Herrscher durften nur die Priester und hochrangige Soldaten den Hinrichtungen beiwohnen. Die Opferstätten auf der obersten Etage der Pyramide waren heilige Orte, dessen Zugang dem gemeinen Volk untersagt war. Die oberste Geier-Dienerin (Priesterin des Totes) empfing die Opfer am Eingang zum Tempel in den die zeremoniellen Hinrichtungen stattfinden sollten. Der Gott des Donners und des Regens, die die Herrin von Cao verkörperte, erschien hoch oben auf der Pyramide. Das Volk versammelte sich im Zeromonienhof und der Oberpriester trat erwartungsvoll auf die Herrscherin zu. Er reichte ihr den Kelch mit dem Blut der Geopferten und schritt damit zum Höhepunkt des Opferfestes, damit der Götterwille erfüllt sei.

Goettin und Herrin von Cao x
Mochica-Bestattung x

Die Göttin schüttete den roten Saft der Lebenskraft über die Pyramide aus und der Fluß des Lebens strömte erneut über das Land der Mochica. Nach den Mochica entwickelte sich die Sicán oder auch Lambayeque-Kultur, die sich aber nicht deutlich von der Moche-Kultur unterscheidet. Die Mythologie berichtet, daß einst ein großer König namens “Naylamp” über das Meer kam. Inmitten silberne Barken und begleitet von einem Gefolge, den Herren der grünen Steine, brachte dieser König eine lange Periode des Friedens über das Land. Er wohnte im Tempel des Mondes (Sicán) und die zwölf Söhne seines Sohnes gründeten Oasen der Freundschaft. Naylamp bestieg den Thron der Erinnerung und berichtete von seiner mythischen Heimat. Bevor der himmlische Naylamp starb, wuchsen ihm Flügel, womit er in eine andere Welt flog. Die Mondgötter kontrollierten das himmlische und auch das menschliche Leben durch Knoten, die sie in Seilen banden. So soll es  Himmelsleiter gegeben haben, die in die Barken der Götter führten.

Die himmlischen Kräfte waren in diesen Strickleitern gebannt, doch nur so lange, wie das Idol aus grüner Jade (Yampallec) im Mondtempel weilte. Bereits lange vor den Inka standen auf den Pyramiden der früheren Kulturen die Intihuatana aus Stein oder Adobeziegel, welche zur Verankerung der göttlichen Himmelswagen dienten. Die Symbole auf diesen Ankersteinen bestanden aus Wellen (Spiralen) und Treppen. Um den Göttern möglichst nahe zu sein und ihren einen Landeplatz zu bieten, wurden von den Völkern große Pyramiden gebaut und bereits in der Steinzeit mächtige Monolithen (Menhire) aufgerichtet. Beeindruckend sind die Obelisken, meist paarweise vor Pyramiden und Tempel aufgestellt, symbolisieren sie die steingewordenen Strahlen des Sonnengottes und verbinden die Erde mit den Göttern. Das Volk der Sicán begrub ihre Toten in tiefen Schachtgräbern unter monumentalen Grabhügeln. In Ost- oder Westgräber wurden die Verstorbenen sitzend, liegend oder stehend beerdigt. Daraus ergibt sich eine komplexe interne Organisation der Gräber, die die spezifischen sozialen und verwandtschaftlichen Beziehungen berücksichtigt. Die soziale Schichtung und Rangordnung der Verstorbenen ist auch durch die Variation, Menge und Qualität der Grabbeigaben belegt. Die Gräber der Herrscher und Priester enthalten mehr als eine Tonne an Grabbeigaben. Die Artefakte bestehen aus Silber- und Kupferlegierungen und hoch-karätigem Gold. Dazu kommen Halbedelsteine, Bernstein, Perlen und verzierte Keramiken.

Herrin von Cao x

Geheime Rituale der göttlichen Herrscherin von Cao in den Kammern der Pyramiden !

Die Herrscher und Priester bedienten sich Bestattungsriten, die ihre Beziehung und Verbundenheit zum Göttlichen unterstrichen. Die unglaubliche Größe der monumentalen Grabhügel zeugen von der Ehrfurcht der Bevölkerung gegenüber ihren verstobenen Herrschern, den dadurch den Weg zur göttlichen Natur geebnet wurde.  Bunte Wandbilder mit religiösen Ikonographien schmücken zeremonielle Bezirke. Die Darstellungen des Mondes und des Meeres beziehen sich auf die Herkunft des allmächtigen Naylamp und die Szenen mit der Sonne und des Mondes symbolisieren die Bedeutung der Dualität im menschlichen und himmlischen Leben. Die Ruhestätten der Oberschicht enthalten bis zu fünf Totenmasken, die sich in ihrer metallischen Zusammensetzung und Oberflächenverschönerung in Form und Farbe unterscheiden. Wie die Mochica, bauten auch die Sicán-Stämme gewaltige Tempelberge. Im Norden von Peru befindet sich auf einem Areal von 220 Hektar nahe dem Ort Túcume eine riesige Ansammlung von über 260 Pyramiden. Es ist das größte Pyramiden-Zentrum der Welt und es gibt nichts Vergleichbares. Das ganze Lambayeque-Tal ist von Himmelstempel überzogen. Zunächst Pampa Grande, dort steht zwar nur eine Pyramide, aber hat gigantische Ausmaße. Sie ist 200 Meter breit und 30 Meter hoch. In Batan Grande stehen mehr als ein halbes Dutzend. Túcume glänzt mit 26 riesige Pyramidenkomplexe. Wann wurden sie gebaut? Wer hat sie geplant und wie war das mit der Logistik? Und vor allem warum wurden diese monumentalen Bauwerke errichtet? Beispiellos und ähnlich wie im alten Ägypten waren die Anlagen das weithin sichtbare Symbol göttlicher Macht. Sie dienten heiligen Ritualen um den Traum der Sterblichen, den Göttern nahe zu sein, sich den Göttern zuzuwenden, sich zu finden und Ruhestätten für die Ewigkeit zu schaffen.

Sican-Totenmaske x Sican-Goldbecher x

Die Huaca Larga ist 700 Meter lang, 100 Meter breit und 40 Meter hoch und damit von der Grundfläche her, die größte pyramidenartige Struktur der Welt. Die Pyramide hat Stufen und Rampen, die zu unterschiedlichen Flächen führen, wo Wohnräume, Magazine, Haupt- und Nebentempel stehen. Von der Ebene aus führt ein einziger Zugang über eine 120 Meter lange Rampe auf das Plateau, deren Fläche sieben Fußballfelder umfaßt. Entlang der Stecke gab es Schutzräume für Wachposten, die jeden Besucher kontrollierten, denn nicht jedermann durfte die Plattform der erhabenen Herrscher und Priester betreten.

Vornehmlich die Priester und Herrscher pilgerten zur Ebene der göttlichen Hallen. Alle diese heiligen Räume waren gleich und doch völlig verschieden.Die ganze Herrlichkeit wurde von einer weiteren Erhebung überragt, auf welcher sich der heilige Bezirk befindet, die von den Göttern besucht wurde. Die unteren Ebenen waren durch lange Gänge und Trennwände geteilt. Der Nordbereich war für die Öffentlichkeit bestimmt, der südliche Bereich für die Versorgung und Logistik und schließlich gab es noch einen zeremoniellen Bereich, um das sich zahlreiche Fragen, Rätsel und viele Legenden ranken. Die Farben der Pyramiden waren rot, weiß und schwarz. Dazu gab es eine Vielzahl von Wandmalereien und Zeichen, wie Spiralen und T-Formen und Symbole mit einer doch recht klaren Bedeutung. An einer einzigen Wand wurden 80 verschiedene stempelartige Hieroglyphen gefunden, doch die Wissenschaft bleibt dabei, die Lambayeque-Kultur kannte keine Buchstaben und besaß keine Schrift. In den heiligen Bezirken zelebrierten die Priester regelmäßig ihre Götterdienste. Sie hatten eine herausragende Stellung in der stark vom Götterglauben bestimmten Gesellschaft. Es war eine große Anzahl von Priestern nötig, um die vielen Aufgaben bewältigen zu können. Neben religiösen und richterlichen Pflichten waren auch gründliche Kenntnisse in Geometrie und Astronomie erforderlich. Die Götter verlangten Gehorsamkeit und Wachsamkeit über das anvertraute Land. Die Priester kontrollierten die Ernten, berechneten die Abgaben und brachten Opfergaben.

Die Priester waren für die Gesamtorganisation des Tempelbaus auf den Pyramiden verantwortlich. Sie bauten palastartige Räume, die sie selbst viele Jahrhunderte lang durchgängig bewohnten. In den Gebäuden auf der Huaca Larga wurden 19 Sonnenjungfrauen der Inka-Dynastie, die den Sonnengott dienten, bestattet. Außerdem entdeckten die Forscher ein Mumiengrab mit drei Schächten für Grabbeigaben. Der Verstorbene war ein mächtiger Inka und trug ein Diadem aus gehämmertem Silberblech und ein zeremonieller Feder-Kopfschmuck. Die Inka bauten auf den Pyramiden nach der Unterwerfung der Sicán-Kultur etliche Sonnentempel zu Ehren des Staatsgottes Inti. Dazu gehörten auch Audienzhallen, wo sie regelmäßig Boten und Bitsteller empfingen. Auch die Huari oder Wari gehören zu den Kulturen, die vor den Inka die Ruhe des Mondes und das Licht der Sonne verehrten und ihre Seelen mit der kosmischen Allgegenwart der Götter zu vereinen suchten. Eines der wichtigsten Verwaltungszentren der Huari war Piquillacta. Die Reste vermitteln den Eindruck, daß die Stadt nach einem geometrischen Muster angelegt wurde. Die Gebäude weisen rechteckige und quadratische Formen auf. Es handelt sich um Häusergruppen, die von geraden Straßen gekreuzt werden und von zwölf Meter hohen Mauern umgeben sind.

Piquillacta x
Willkawayin x

Die Anlage wirkt wie eine Festung und so waren die Huari das erste Andenvolk, die Verteidigungsmauern errichteten. Sie wollten ihre prunkvollen Tempel und schönen Paläste vor den Blicken anderer Stämme verbergen. Piquillacta verfügte bereits über ein kompliziertes System von Kanälen und Aquädukten. Wari, die vermutliche  Hauptstadt lag zwischen zwei Bächen und war ebenfalls von hohen Mauern umgeben, die in einigen Fällen sieben Meter hoch waren. Die Stadt dehnte sich auf einer Fläche von etwa 2000 Hektar mit gigantischen Tempelanlagen, unzähligen Gassen, versteckte Innenhöfen, Königsgräber und Gebäude mit mehreren Etagen aus. Das Zentrum der politischen Macht läßt sich in 12 Sektoren aufteilen. Im Sektor Monqachayoc befinden sich unterirdische Stollen, deren Decken von riesigen Steinblöcken in einem Stück und Wände mit Steinplatten abgedeckt sind. Hier liegen behauene Röhren, vermutlich verwendet um Wasser in die Stadt zu leiten. Der Sektor Capillapata besteht aus großen doppelten Wänden zwischen 8 und 12 Meter hoch. Die Basis weist eine Breite von 3 Meter auf. Am oberen Ende sind die Mauern, die 400 Meter lang sind, zwischen 0,80 und 1,20 Meter breit. Dieser Bereich bildet ein großes Gehege. Im Sektor Gálvezchayoq befindet sich ein Hohlraum mit einer Diagonale von 11 Metern und einer Tiefe von 10 Metern. 

Im Innern wurden zwei Tunnel in Nord-Süd Achse angelegt. Zu diesen drei mysteriösen Sektoren gesellen sich noch drei weitere rätselhafte Bereiche, über die es noch keine Erkenntnisse gibt. Die restlichen Sektoren dienten der Logistik und als Orte zur Herstellung von Schmuck, Keramiken und der künstlerischen Gestaltung derselben mit Petroglyphen, Malerei und vieles mehr. Die Tempelanlage “Willkawayin” (Haus der Enkel) wirkt auf den ersten Blick wie ein zu Stein gewordenes Raumschiff aus einer fremden Welt. In einer Höhe von 3400 Meter überragt sie sichtlich alle Berggipfel in der Umgebung, die sich über 5500 und 6000 Meter erheben. Willkawayin ist ohne Mörtel errichtet und besteht aus einer oberen und einem unterem Gebäude. Trotz ihres Alters von mindestens 1000 Jahren hat sie bisher alle Erdbeben in dieser Region ohne Kratzer überstanden. Der Haupttempel weist einen Grundriß von etwa 11 mal 16 Meter auf und ist ein verkleinertes Abbild des mächtigen Heiligtums “Chavín de Huántar”. Aus schweren Megalith-Quadern ist das Hauptgebäude errichtet, wobei die Zwischenräume in den Außenwänden mit Schieferplatten ausgefüllt sind. Das Satteldach besteht aus bis zu 8 Meter langen glatten Steinplatten. Da es keinerlei Fenster gibt, werden die Innenräume durch Lüftungsschlitze mit Frischluft versorgt. Es befinden sich 17 Räume im Innenbereich, die durch Treppen und Rampen miteinander verbunden sind und waagerechte Ventilationskanäle aufweisen. Die meisten Kammern sind auch heute noch mit Schutt und Geröll aus den vergangenen Jahrhunderten gefüllt und versperren den Eingang in die unter der Anlage befindlichen kilometerlangen Gängen und Tunneln. Neben den Außen-und Innenverzierungen ragten einst steinerne Abbildungen von Raubkatzen unterhalb des Dachgesims aus der Wand. 

Pachacámac war ein wichtiger Ort zur Anbetung des Gottes “Pachakamaq”, dem die Schaffung des Universums zugeschrieben wurde. Zu der größten architektonischen Struktur zählt eine Tempelanlage, die “Old Temple” (Ur-Tempel des Pachakamaq) genannt wird. Sie wurde von der Lima-Kultur gebaut. Die Huari-Kultur errichtete eine Stufenpyramide die etwa 100 Meter lang und 50 Meter breit ist. Wie viele Gebäude setzt sie sich aus Stein- und Lehmziegel zusammen und ist mit einer dünnen Lehmschicht verputzt. Über eine lange Rampe werden zwei große Innenhöfe erreicht. Auf drei Seiten breiten sich neun Terrassen aus, etwas gekrümmt und fast neun Meer hoch. Die Wände der Terrassen waren ursprünglich mit roter Farbe bemalt, wobei einige Sektoren auch bunte Figuren, Menschen, Fische und Pflanzen in rosa, gelb und blaugrün zeigten. Aus der Zeit der Ichma-Kultur sind 16 pyramidenartige Gebäude mit Rampen bekannt, deren Basis aus Stein und die Wände aus Adobeziegel bestehen. Die Inka errichteten ein Sonnentempel auf einer felsigen Landzunge, direkt am Meer.

Pachacamac-Pyramide x
Pachacamac-Mondtempel x

Es ist das größte Gebäude, ragt 40 Meter aus den Boden und dominiert das ganze Areal. Das Sonnenheiligtum besteht aus fünf überlappenden Plattformen, die zusammen einen Pyramidenstumpf bilden. Ihre Basis besteht aus behauenen Steinen und der Rest aus Adobeziegel. Das gesamte Mauerwerk wurde verputzt und mit scharlachroter Zinnfarbe bemalt. An seiner westliche Fassade, dem Meer zugewandt, waren trapezförmige Nischen angebracht. Auf der Spitze der Pyramide gab es eine kleine Kuppel zur Aufnahme des Idols des Gottes Pachakamaq. Auch der Tempel des Mondes mit unzähligen Zimmern, Nischen und trapezförmigen Doppel-Türpfosten wurde von den Inka bebaut. Die Nischen mehr als zwei Meter hoch, dienten zur Aufnahme von Idolen aus den verschiedenen Provinzen. Eine große rechteckige Ebene erstreckt sich über 300 Meter vor der Westseite des Sonnentempels. Von Mauern umgeben und einer doppelten Reihe von Säulen, die durch die Mitte und an den Seiten entlang laufen, zeigt ein Thron durch eine dritte Säulenreihe den Weg in zum Sonnentempel. Ein Kennzeichen der Lima-Kultur ist ihre  einfache Ikonographie bestehend aus zwei Schlangen mit dreieckigen Köpfen, einem übernatürlichen Wesen und einem lächelnden Tintenfisch.

Weiter sind ihre monumentale architektonische Gestaltung komplexer Anlagen und ihre Bestattungsriten von außerordentlicher Bedeutung. Die Ausgrabungen dehnen sich auf einer Fläche aus, wo einst eine Reihe von Pyramiden, Plätzen, Höfen und Eingängen auf Rampen, kunstfertig mit Ziegel und Steinquader errichtet wurden. Bei dieser vorherrschende Bauweise geht es darum, die Ziegel in der “Bücherregal-Technik” aufzurichten. Um die Bauwerke eine gewisse Stabilität zu geben, sind die Wände trapezförmig ausgebildet und weisen eine geringe Neigung auf. Die Wände erreichen auf diese Weise eine Höhe von etwa acht Meter. Die große Pyramide “Huaca Pucllana” orientiert sich von Südwesten nach Nordosten in abgestuften Strukturen, deren Plattformen etliche Höfe enthalten, mit einem Gewirr von Rampen und Gehwegen. Die Lima-Kultur sah sich in der Pflicht, die Gebäude ständig zu renovieren und zu erweitern. Daher wahrscheinlich auch die Ziegelbauweise, weil viele Mauern und andere architektonische Elemente vom Bauherrn vor und nach der Arbeit, durch neue Architekten und deren Interpretation vom Kosmos, geändert werden konnten. Öffentliche Räume wurden gelb lackiert und auf die Erfordernissen der Zeremonien für die Bevölkerung zugeschnitten. Hier verehrte die Bevölkerung nicht nur die Götter und die Ahnen, auch der Zusammenhalt, die Bande der Gemeinschaft wurde gestärkt.

Die Huari-Kultur errichtete auf der obersten Plattform der Pyramide ein Friedhof für ihre Elite. Die Pyramide hat heute eine Höhe von 25 Metern und erstreckt über etwa sechs Hektar. In den frühen vierziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts soll ihr Volumen das Dreifache betragen haben. Es ist kaum abzuschätzen welche Größe die Pyramide einst während der Lima-Kultur hatte. Ganze Himmelspaläste sollen auf den Plattformen gestanden haben, dort wo die Götter verehrt wurden .

Pucllana-Pyramide x

Weiß lackiert und mit riesigen Wandgemälden versehen, waren die Tempel der Götter in alle Himmelsrichtungen sichtbar. Im Umfeld der alten Lima- Pyramide von Pachacámac haben Forscher etliche Hundert unterschiedlich gut erhaltende Skelette dieser Kultur gefunden. Sie lagen in Bodengräber und waren vermutlich Pilger, da daß Heiligtum von Pachacámac von großer Bedeutung für die Verehrung der Götter war und so eine enorme Anziehungskraft ausübte. Die meisten Körper wurden mit wenigen Utensilien flach bedeckt und etwa 1 bis 1,5 Meter tief begraben. Die Lima-Kultur verschwand eines Tages spurlos. Es wird berichtet, daß eine fremde Invasion stattgefunden habe und daher die ganze Gesellschaft plötzlich fort ging. Nach genauen Regeln verschlossen die Priester die öffentliche Räume. Die Terrassen und andere Strukturen auf den Oberseiten der Pyramiden wurden mit Füllungen vorsätzlich begraben. Es bleibt ein Rätsel, weshalb und aus welchen Gründen die Schließungen angeordnet wurden. Vielleicht handelte es sich um ein notwendiges Ritual, daß auch im Zusammenhang mit dem Tod der letzten Bewohner vollzogen wurde. Um Pachacámac entstand eine neue Kultur, die die zeremoniellen Anlagen vergrößerte und den Schöpfergott auch als Orakel verehrte. Die Pyramiden erhielten große Rampen. Bewohner der Küsten und aus den Bergen strömten zu Tausenden nach Pachacámac um ihren Gott zu sehen.

Im Anschluß und im Kerngebiet der Mochica reifte eine weitere Kultur heran, die sich Chimú nannte. Auch als “Kultur von Chimor” bezeichnet, übernahm sie viele Moche-Traditionen. Die gesellschaftlichen Strukturen und die politischen Grundlagen bauten auf die der Huari-Kultur auf. Über das Reich der Chimú herrschten zehn Könige, die als Götter behandelt wurden. Der oberste Gottkönig lebte in einem eleganten Palast in Chan Chan. Für die Chimú war der Himmel nur eine Erweiterung des Landes, der Tod wurde als eine Verlängerung des irdischen Daseins betrachtet. Verehrt wurde “Kon”, als Urgott und zugleich Schöpfer der ersten Welt. Er war ein fliegender Gott, der keine Knochen hatte, schnell und leicht mit Gedankenkraft riesige Entfernungen überbrücken konnte. Der Gottvater schuf eine erste Generation von Männern, die die Erde in alten Zeiten bevölkerten. Eines Tages wurde er von Pachacamaq gestürzt und eine neue Generation von Menschen wurde erschaffen. Kon wird im Pantheon als fliegende Katze dargestellt und muß sich der Allmacht der Mondgöttin beugen. Für die Chimor war der Mond stärker als die Sonne, weil die Mondgöttin ihnen in der Nacht schien und sie auch die Marker der Zeit hütete. In der ersten Nacht des neuen Mondes fanden Riten im Mondtempel (House of the Moon) statt, um das Meer der Stürme zu besänftigen.

Huaca Arco Iris x

In der Nähe von Chan Chan, der Hauptstadt des Chimú-Reiches befindet sich das Portal dieser göttlichen Besucher. Huaca del Drache, auch “Huaca del Arco Iris” wird die Pyramide genannt, weil die Wände der Plattform mit Reliefs verziert sind, die eine zweiköpfige Schlange zeigen. Mit offenen Mündern versucht sie in Anbetung des Regenbogens etliche Zahlen zu verschlucken. Zwischen den Drachenköpfen ist auf einer kleinen Ebene eine zweite rätselhafte Figur zu sehen. Die Anlage auf einer doppelten Plattform errichtet, von hohen Mauern geschützt, hat nur einen einzigen Eingang. Diese “Zeit”-Rampe führt auf eine erste Ebene. Eine weitere Rampe, kleiner als die erste, führt zur zweiten Ebene, die Gruben beherbergt. Chan Chan ist nach einem genauen Plan schachbrettartig angelegt und erstreckt sich über eine Fläche von mindestens 20 Quadratkilometern. Das Interessante an dieser Kultur ist, daß im Kern der Hauptstadt so viele mauerumfriedete Himmelspaläste stehen, wie es Gottkönige gab. Diese Konstruktionen sind 450 mal 350 Meter groß und jeweils von einer 9 Meter hohen Mauer umgeben. Die einzelnen Komplexe verfügten über eigene Wasserspeicher, eigene bewässerte Felder und eigene Begräbnisstätten. In der Vor-Inkazeit war Chan Chan die größte südamerikanische Stadt mit vier gewaltigen Himmelspyramiden. Ähnlich wie die Inka bauten die Chimor auch Straßen, die eine Breite von acht Metern erreichten, nahe Chan Chan sogar bis 25 Meter. Die Innenwände der Bauwerke waren mit Friese verziert.

Inti Raymi x

Beliebtes Motiv war der Vogelmensch, der Fische und andere Meerestiere im Schnabel hielt. Im Umfeld wurde ein fünf Meter breiter, drei Meter hoher und 64 Meter langer Wall entdeckt. Da sie keinen Schutz vor Eindringlingen bot, bleibt Sinn und Zweck rätselhaft. In der Metallverarbeitung übernahmen die Chimú eine führende Rolle ein. Sie konnten als erste Kultur verschiedene Legierungen, wie z. B. Bronze herstellen. Gold diente uneingeschränkt der Herstellung von Schmuck und Kultgegenständen und Silber im Rahmen des Mondkultes der Herstellung von Artefakten zur Vergöttlichung des Mondes. Tupaq Yupanki, Sohn von Pachakutiq Yupanki, übernahm die 10. Regentschaft über das Inka-Imperium und unterwarf das Chimúreich. Nun rückte der Sonnenkult in den Vordergrund und in den Nischen der Tempel wurden Figuren aus Gold ausgestellt. Die Inka waren der Überzeugung, daß Gold das Schweiß der Götter sei und priesen Inti, ihrem Reichsgott. “Inti Raymi”, das Fest der Sonne zu Ehren von Inti ist zwar untrennbar mit Cusco verbunden, doch fanden Sonnenfeste überall im Reich statt. Opfergaben und Lebensmittel, Coca-Blätter oder Tiere und Gegenstände aus Gold sollten den übermächtigen Gott gnädig stimmen. Die Rolle des Oberpriesters übernahm in der Blüte des Reiches der Herrscher selbst. Als Sohn der Sonne war er der Vertreter der Göttlichkeit. Hymnen und Gebete begleiteten die genau festgelegten Zeremonien.

In nur wenigen Jahrzehnten beherrschten die Inka ein riesiges Gebiet. Das Reich erstreckte sich vom Hochland über alle Klimazonen bis zu den Küsten des Pazifischen Ozeans. Gelehrte und Priester wanderten auf schmalen Pfaden durch das Inkareich. Aus einer inneren Eingebung ersannen sie eine einzigartige, im dezimalen Stellenwertsystem aufgebaute Knotenschrift. Bis das Ziel erreicht ist, zieht sich ein Weg über viele Knotenpunkte dahin. In der Graphentheorie ist ein Weg eine Liste von aufeinander folgenden Knoten in einem Graphen. Der Khipu ist ein Geflecht aus Schnüren. Jede einzelne Schnur trägt verschiedene Arten von Knoten. Jeder Knoten sitzt an einer bestimmten Stelle, denn die Position der Knoten bestimmt den Inhalt der Botschaft. Das Netzwerk scheint so kompliziert aufgebaut gewesen zu sein, daß ohne mündlichen Kommentar eines Eingeweihten der Adressat den Inhalt nicht verstehen konnte. Je nach vertikaler und horizontaler Position des Knotens, der Fadenfarbe und der Länge, sowie dem Knotentyp enthielt das Geflecht unterschiedliche Informationen.

Inka-Priesterin x

An bis zu vier Meter langen Hauptfäden waren farblich abgestufte Nebenfäden angeknüpft, die zehn verschiedenartige Knoten enthalten konnten. Allerdings wurden auch Khipu-Netzwerke gefunden, die statt Knoten, farbige Umwicklungen enthielten. Demnach dürfte es sehr unterschiedliche Arten gegeben haben. Bei einem Zahlen-Khipu bezeichnen manche Knoten die Einer, andere die Zehner oder Hunderte, je nachdem sich der Knoten auf der Schnur befindet. Vor allem wurden Khipus in der Verwaltung eingesetzt. Darüber hinaus gab es auch Knotensysteme, die Gesetze oder andere Texte enthielten. Dank der Vielfalt der Farben, Abstand, Position und Arten von Knoten sind mehr als acht Millionen Kombinationen möglich. Die Archäologen waren überrascht, in den Ruinen der ältesten bekannten Zivilisation Amerikas ebenfalls ein Knotensystem wie bei den Inka zu finden.

Ihr Alter wird auf 4800 Jahren geschätzt. Zeitlich reiht sich die Caral-Kultur in die bekannten Ursprungszentren der menschlichen Zivilisation ein. Die riesige Ausgrabungsfläche Caral besteht unter anderem aus zwei kreisförmigen in den Boden eingesenkten Flächen, die an Amphitheater erinnern. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von etwa 60 bis 150 Hektar. Die Siedlung wird von sechs flache pyramidenartige Erhebungen begrenzt. Am Eingang der größten Pyramide, die 160 Meter lang, 150 Meter breit und 18 Meter hoch ist, befinden sich zwei 3,5 Meter hohe Monolithen aus Granit. Es wurden keine befestigte Anlagen und auch keine Waffen gefunden. Die Einwohnerzahl war mit etwa 1000 Menschen gering und wirft vielerlei Fragen auf. Zwar sind zwei Kinderskelette gefunden worden, doch ein Gräberfeld scheint es auf dem gesamten Areal nicht zu geben.

Khipu x
Khipu I x
Khipu II x
Caral x

In Caral wurden Tausende von Tonnen an Sand, Schotter und Steine verbaut. Kein Zweifel, die zum Bau der Pyramiden erforderlichen Handwerker und Architekten standen überhaupt nicht zur Verfügung. Allein für die große Pyramide wurde zwei Millionen Kubikmeter Material zusammengetragen und verbaut. Die Plattform war einst so groß wie 15 Fußballfelder und trug ein Heiligtum, daß über die Stadt und die Welt herrschte. Caral war ein Ort des Friedens und galt über 4000 Jahre lang als Garten Eden.  Im Supe-Tal wurden die Reste von weiteren 19 Siedlungen entdeckt. Dort standen kleinere Pyramiden und auch Steinkreise. Die Gesamtbevölkerung dürfte nach Schätzungen bei 20000 Menschen gelegen haben. Forscher meinen, daß Caral als die älteste Zivilisation in der Welt anzusehen ist und dieser Ort irgendwo zwischen dem Sitz der Götter und die Heimat des Menschen gelegen hat. Alles begann mit den Pyramiden, die so herrlich und weitläufig erscheinen, daß hier Götter aus einer unbekannten Welt landeten und die Erde bevölkerten. “Die Menschen fürchten die Zeit - Die Zeit aber fürchtet die Pyramiden”.

Caral spielt den Archäologen einen Streich, denn diese Pyramidenstadt hat keinerlei Vorbilder. Sie ist aus dem Nichts heraus von einer unbekannten Kultur errichtet worden. Die Zivilisation der Olmeken galt bisher als Amerikas früheste Stadtgesellschaft. In Caral scheint alles schon früher existiert zu haben. Es gab bereits ein leistungsstarkes Bewässerungssystem und alle Heiligtümer sind exakt nach den Sternen ausgerichtet. Die Bewohner von Caral verfügten über genaue astronomische Kenntnisse. Die heilige Stadt der Götter war ein Wallfahrtsort, das religiöse Zentrum eines rätselhaften Volkes, das von irgendwo herkam. Niemand ahnt auch nur, was sich unter den Anlagen verbirgt. Vielleicht befinden sich unter den heiligen Pyramiden unterirdische Gänge, wie in Chavín de Huántar! Auf den obersten Ebenen der Pyramidentempel brannte das heilige Feuer, die ewige Flamme von Caral. Es gab keine Zeugen und niemand schrieb nieder, wie die tonnenschweren Monolithen transportiert wurden, die sich in den Kreisen zum Eingang zu der Heiligtümer befinden. Um die Granitblöcke an Ort und Ziel zu bringen, hatten die Erbauer mit den Steinkolossen mindestens hundertfünfzig Kilometer zurückzulegen, da diese Gesteinsart in der näheren Umgebung nicht vorkommt. Woher und wie die Ungetüme letztlich an Ort und Stelle kamen, konnte bis heute nicht geklärt werden. Die Frage nach Straßen erübrigt sich, weil die Kulturen in Amerika das Rad nicht kannten. Doch welche Voraussetzungen sind nötig und welche Konsequenzen ergeben sich aus der Erforschung unbekannter Kulturen? Neue Erkenntnisse revolutionieren unser Wissen und was vor kurzem noch im Reich der Phantasie anzusiedeln war, wird durch die wissenschaftliche Entwicklung zur Gewißheit. Caral, eine Kultur oder Kolonie einer fremden Welt. Die Bewohner verfügten aufgrund ihrer enormen Leistungsfähigkeit über eine Technologie, die nicht menschlichen Ursprungs sein kann. Opferkammern und Räume mit Sarkophagen eingebettet in einem Labyrinth von Wegen, Tunneln und undurchdringlichen unterirdischen Gängen. Artefakte des Grauens, deren Entnahme vielleicht ein Automatismus auslöst, der bewirkt, daß die Wände sich in der Pyramide verschieben. Petroglyphen, Hieroglyphen, Schriften und Wandmalereien besagen, daß vor tausenden von Jahren die Erde von allmächtigen Kreaturen besucht wurde, die von den damals lebenden Menschen für Götter gehalten und angebetet wurden. Die Götter bauten Himmelstempel, Pyramiden und schwebende Städte, welche sie selbst als Himmelsschiffe bezeichneten. Sie studierten das Leben auf der Erde, die Pflanzen, die Tiere, die Menschen. So verlangten die Fremden zu Studienzwecken auch Menschenopfer. Nach Abreise der Götter wurden die Zeremonien der Opfergaben fortgesetzt wurde.

Caral-Pyramide x

Residenz der Götter : Pyramidenstadt mit Steinkreis, Versammlungsplatz und Himmelspforte(Sternentor)!

Caral Pyramiden-Heiligtum x
Sacsayhuaman x

Außerordentlich beeindruckend wirken die Festungsmauern von Sacsayhuamán, oberhalb der Inkahauptstadt Cuzco. Sie bestehen aus drei zyklopischen, terrassenförmigen übereinandergelagerten Monumentalmauern. Die Steine in ihrer unterschiedlichen Größe sind so meisterhaft und ohne Bindemittel aneinandergefügt, daß nicht einmal eine Messerklinge in den Rillen paßt. Die untere Mauer ist neun Meter, die mittlere zehn Meter und die obere fünf Meter hoch. Die verbauten Steine stammen aus 20 Kilometer entfernten Steinbrüchen. Der größte Stein ist neun Meter hoch, fünf Meter breit, vier Meter dick und wiegt über 200 Tonnen. Die Bevölkerung war nicht in der Lage die schweren Blöcke herzutragen, zu bearbeiten und zusammenzufügen, weil sie weder Rad noch andere Transportmittel kannten. Zudem war es aufgrund fehlende Werkzeuge auch nicht möglich, den harten Granit so zuzuschneiden, das daß ganze Ensemble fugenlos zusammenpaßte und nach Jahrhunderten noch passgenau steht. Jede dieser Mauern hat eine Länge von 360 Metern und besitzt vor- und zurückgesetzte Bastionen. Mehrere trapezförmige Tore unterbrechen das Mauerwerk, die jedoch mit Steinblöcken verschlossen werden konnten. Die Anlage war bestückt mit drei Türmen, die  durch Tunnel miteinander verbunden waren. Von hier führten unterirdische Gänge in einem weit verzweigten Labyrinthsystem bis nach Cuzco zu den heiligen Tempeln.

Während zwei Türme eine quadratische Form hatten, zeigt der mittlere Turm eine zylindrische Form mit einer Höhe von vier Etagen und einen Durchmesser von 22 Metern. Von einer mannshohen dreifachen Mauer umgeben und exakt nach dem Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ausgerichtet ist eine kreisrunde Anlage, Muyuq Marka genannt, oberhalb des befestigten Mauerrings. Forscher sehen darin die Fundamente des runden Turms. Dabei könnte es sich auch um eine Astronomische Beobachtungsplattform oder Sonnenkalender handeln. Beeindruckend ist das in der Nähe befindliche Labyrinth “Qenko”. Niemand kennt den ursprünglichen Namen dieses Heiligtums mit seinen unterirdischen und in den Fels geschnittenen Kanälen, welche an die Konstruktion “Fountain Lavapatas” der San Agustin-Kultur erinnert. Hier oberhalb von Sacsayhuamán (Saksaywaman) breitet sich ein Felsenlabyrinth aus. Ein Granitwald, kleine und größere Quader, die erstklassig zugeschnitten sind, liegen umher, Überbleibsel einstiger Bauten. Treppen, die rechtwinkligen Kanten so penibel poliert, verlaufen von oben nach unten und erinnern an das Mausoleum von Machu Picchu. Die Anlage ist ein Irrgarten der Zerstörung und birgt in sich keine Ordnung.

Saksaywaman x
El Fuerte de Samaipata x

Das Ensemble mit seinen Nischen, Kammern und Tunneleingängen gehörte zur Unterwelt und war ein heiliger Ort. Hier thronten die Dämonen und diese hoben eines Tages höchst geheimnisvoll ihre Burg an, um das Monumentalgebäude zu wenden und dann mit lautem Getöse zu Boden stürzen zu lassen. Tatsache ist, daß die angewandte Technik zum Bau der Anlage fortschrittlicher, perfekter und gigantischer war, als die, mit der die zyklopischen Inkamauern errichtet wurden. Wie so oft haben die Götter ihr Werk wieder zerstört. Wahrscheinlich eines der wichtigsten Kultstätten der Inka befindet sich in der Nähe von Samaipata (Bolivien). Das zeremonielle Zentrum nennt sich El Fuerte de Samaipata und gilt als das größte Werk der Rock-Architektur in der Welt. Über die Erbauer der Anlage, daß sich in zwei Bereiche aufteilt, ist wenig bekannt. Zunächst gibt es im Bereich des großen Felsens eine riesige Skulptur, die 250 Meter lang und 60 Meter breit ist. In dem Sandsteinplateau sind zahllose Figuren, Tierdarstellungen, Linien, Stufen und Kanäle eingelassen. Darunter auch zwei 38 Zentimeter breite und 27 Meter lange parallele, schnurgerade Rillen oder Kanäle, die genau in West-Ost Richtung verlaufen. Neben diese breiten Rillen sind noch zwei unscheinbare, sogenannte Schattenrillen erkennbar. 

Diese auffälligen Linien bilden das Zentrum der Anlage und zeigen definitiv zum Himmel. Das Ganze sieht aus wie eine himmelwärts gerichtete Rampe und führt ziemlich genau zu der Vermutung, daß hier einst eine Startvorrichtung für die Himmelsbarken der Götter gestanden hat. Überlieferungen der einheimischen Bevölkerung belegen, daß dieser Ort eine Stätte der Kommunikation zwischen den Menschen und den Göttern war. Im zweiten Bereich oder Teil der Anlage befindet sich ein mehrere Hektar großes Areal, daß der Verwaltung diente und ein Wohngebiet barg.

In unmittelbarer Nähe von Tiahuanaco liegt das Ruinenfeld von Puma Punku. Am Fuße des Hügels von Puma Punku, daß in der Fachliteratur als Pyramidenruine bezeichnet wird, liegt ein sonderbarer Monolith. Er ist 155 Zentimeter hoch, 162 Zentimeter breit, an der Basis 52 Zentimeter und an der Spitze 47 Zentimeter dick. Der Monolith ist unter dem Namen “El Escritorio”, der Schreibtisch bekannt. Im unteren Bereich hat er zwei große, seitliche, längliche Fächer, in der Mitte zwei kleinere viereckige Fächer übereinander. Im oberen Bereich befinden sich, durch einfache Gesimse von den unteren getrennt, vier viereckige Fächer. Die Fächer mit ihren rechtwinkeligen Leisten und fehlerlosen herausgearbeiteten Abstufungen sind millimetergenau aus dem schweren Monolithen herausgeschnitten worden. Es handelt sich um ein vorgefertigtes Bauelement von unglaublicher Wucht und Präzision. Oberhalb des rätselhaften Artefakts erstreckt sich das eigentliche Wunderwerk, nämlich das vorsintflutliche Puma Punku. Eine Tempelpyramide, deren Eingänge einst von drei Sonnentoren flankiert wurden. Über mehrere Treppen wird die obere Plattform erreicht, die zwei verschiedene hohe Flächen bildet. Die monumentalen Tore sollen auf einer lückenlosen 40 Meter langen Plattform gestanden haben. Die Plattform war 6.75 Meter breit und 38,72 Meter lang. Von den ehemaligen Gebäuden ist nur noch ein Trümmerfeld übrig geblieben. Mächtige Brocken aus Granit, Andesit und Diorit mit einer Präzision bearbeitet, geschliffen und poliert liegen in einem verwirrenden Chaos umher. Der größte Block hat eine Länge von 7,81 Meter, eine Breite von 5,17 Meter und ist 1,07 Meter dick. Sie wiegt um die 131 Tonnen. Dioritmonolithen sind mit Rillen von 6 Millimeter Breite und 12 Millimeter Tiefe versehen. Mit Metallklammern wurden die schweren Blöcke einst zusammengehalten. Bronze- oder Kupferklammern fanden keine Verwendung, weil die Plattformblöcke bis zu 1000 Tonnen wiegen. Eine Bearbeitung des harten Gesteins war nur mit modernster Technik möglich. Es handelt sich bei den Blöcken eindeutig um vorgefertigte Bauelemente, die präzise berechnet und aus einem äußerst harten Gestein herausgeschnitten wurden. Die Elemente wurden nach dem Baukastenprinzip zusammengefügt und ineinander verankert. Einige Dioritblöcke weisen von oben nach unten drei Millimeter breite und zweieinhalb Millimeter tiefe Rillen auf. Dazu sind im Abstand von vier Zentimeter jeweils eineinhalb Millimeter kleine Löcher eingebohrt worden. Puma Punku oder “Die Tür des Puma” ist für die Forscher ein interessantes Areal, so daß bereits eine Untersuchung mit Bodenradar stattgefunden hat. Auch wurden elektromagnetische Untersuchungen durchgeführt und eine elektrische Leitfähigkeit in den Strukturen der Monolithen festgestellt. Wie alt mag der Ort sein und welches Geheimnis hüten die flüsternden Steine von Puma Punku ? Überlieferungen besagen, daß die Tempelanlage in einer einzigen Nacht von den Göttern zusammengefügt wurde. Und auch hier haben die Götter ihr Werk wieder zerstört. Sie  hoben die Anlage in die Höhe, drehten es um und warfen es zu Boden.

Puma Punku - Residenz der Goetter x
Puma Punku - Goetterburg x

Die Lebensweise der Götter scheint ungewöhnlich vielgestaltig gewesen zu sein.  Unstimmigkeiten und Streitigkeiten waren wohl üblich und ziehen sich durch ganze Zeitalter, die auch durch Kämpfe der Herrscher des Himmels untereinander geprägt waren. Denken wir nur an den Kampf der Titanen oder die Kriege der Asen mit den Wanen und Riesen in der nordischen Mythologie. Zeugen die zerstörten Götterburgen von diesen großen Schlachten ? Puma Punku ist vermutlich einer jener Burgen, die den Göttern im Kampf um die Weltherrschaft dienten.

Puma Punku Konstruktionselemente x
Puma Punku - Elemente II x

Die technische Ausführung der Steinbearbeitung versetzt uns in Staunen, wenn wir bedenken, daß die Steinhauer und Steinmetze keine harten Werkzeuge besaßen, um Granit zu bearbeiten. Die Elemente zeigen kleine und große Ausarbeitungen, muldenartige Vertiefungen, kreuzartige Ornamente, kleine Nischen und Leisten, sowie unzählige andere Formen. Die Blöcke können in einer derartigen Präzision nur unter Zuhilfenahme von Fräsen und Bohrern, millimetergenau hergestellt und angepaßt worden sein. Ähnliche Module, die wir Stahlbetonfertigteile nennen, werden auch heute hergestellt. Jedoch handelt es sich nicht, wie die in Puma Punku angewandte Handwerkskunst, um Blöcke aus Andesit-Lava oder Granit. Da es in der Nähe keinen Steinbruch gibt und auch keinen Steinabfall gefunden wurde, stellt sich die Frage, von woher die tonnenschweren Blöcke stammen und wo sie zugeschnitten wurden. Mysteriös wie der Transport mutet die Präzision der behauenen Steine an - Fragen und keine Antworten. Geophysikalische Daten aus Studien und Ausgrabungen haben weitere künstliche Strukturen im Untergrund offenbart.

Puma Punku - Elemente I x
Puma Punku - Elemente III x

Es handelt sich dabei um Fundamente von weiteren Gebäuden, Wasserleitungen, Brunnen, Terrassen und sogar Straßen. Überlieferungen berichten vom Glanz der Götterstadt. Puma Punku sei “unglaublich wunderbar”, die Bürger, Priester und Herrscher kleideten sich mit exotischen Schmuck und es ist die Rede von beschrifteten Metallplatten, bunte Keramik und wunderschönen Textilien in  himmlischer Strickweise. Ursprünglich lag Tiahuanaco (Tiwanaku) unmittelbar am Titicacasee. Die Pracht dieser Kultur siegelt sich in den gefundenen Keramiken, den zeremoniellen Gläsern und in den Huaca-Porträts, den dreidimensionalen Gesichtsporträts wieder. Die rätselhafte astronomisch ausgerichtete Architektur ist in ihrer überdimensionalen Erscheinungsform einfach überwältigend. Die gesamte Tempelstadt ist, wie auch Puma Punku in eine Art Line-Technik errichtet. Tradition, die mehr oder weniger verständlich im Ursprung vieler anderer amerikanischer Denkmäler schlummert, ist hier nicht zu finden. Die monumentalen Bauten bleiben stumm. Doch scheinen sie von Riesen aufgerichtet und von den Göttern geplant worden zu sein. Steine, von denen einige raue, andere grob geformte Strukturen aufweisen liegen gemischt mit genau zugeschnittenen Blöcken umher. Pfeiler, Teile von Treppen, Steinblöcke mit Zierleisten, Gesimse und Nischen sind mit bemerkenswerter Kunstfertigkeit und geometrischer Präzision hergestellt. Trachyt und Basalt liegen verstreut über die Ebene. Jede Struktur bzw. Terrasse wird durch eine massive Wand von geschnittenen Steinen gestützt.

Tiwanaku - x

Der Kalasasaya-Tempel, ein fast rechteckiger offener Tempel wurde vermutlich als Observatorium genutzt. Im Inneren befinden sich zwei geschnitzte Monolithen und das monumentale Sonnentor, modelliert aus einem einzigen Andesitblock. In Tiahuanaco gab es unterirdische Kanäle und eine Oberflächenentwässerung. Die gefundenen Leitungen ähneln aber auch steinerne Ummantelungen von elektrischen Leitungen oder Drahtleitungen, wie wir es an den Eisenbahnstrecken finden. Neben Metallplatten mit ikonographischen Reliefs gab es auch Metallabdeckungen, die wie goldene Denkmäler im Sonnenlicht strahlten. Sämtliche Gebäude sind in erstaunlicher astronomischer Präzession errichtet worden. Die Tempelanlagen wurden in drei Bauphasen erstellt und orientierten sich an Puma Punku, da in der Anfangsphase viele Überschneidungen in der Bautechnik erkennbar sind. Einige gefundene Bronze-Werkzeuge sind vollkommen identisch mit Funden aus der alten Welt. Die Werkzeuge haben einen geformten Griff und stellen somit eine Verbindung zur sumerischen Göttin “Ninti” her. Die Analyse des verwendeten Metalls deutet auf eine Herstellung in einer Schmiede in “Ur” hin. Es wurden noch mehrere Artefakte und Symbole gefunden, die auf Mesopotamien zeigen. Einige Forscher glauben auf der Statue “Monolito Pokotia” Inschriften und Muster der Sumerer, das Wort “Uru Uru” entdeckt zu haben.

Als Tiahuanaco erbaut wurde soll die Sonne und der Mond für einen Tag still gestanden haben. Die Stadt “Ur”  in der alten Welt soll in völliger Dunkelheit gelegen haben. Die Göttlichkeit verkündete: “Bevor die Sonne untergeht” - “Tiahuanaco ward schon vor der Zeit der Finsternis erbaut.” Auf über 600 Hektar erstrahlte Tiahuanaco im Sonnenglanz mit prachtvollen Tempeln in absoluter Vollkommenheit. Die Tempel berührten mit ihren gigantischen Säulen den Himmel. Aus einem einzigen Monolithen wurde gleich die ganze Säule herausgeschnitten. Im Kalasasaya-Tempel befindet sich der sogenannte “Versunkener Hof” in einer Tiefe von zwei Metern. Die fast viereckige Anlage besteht aus Wänden mit 57 tragenden Säulen aus rotem Sandstein. Diese Wände beherbergen 175 verschiedene Köpfe, wie wir es von vielen prähistorischen Bauten aus der Vor-Inkazeit kennen. Der Betrachter muß allerdings feststellen, daß  bei der Rekonstruktion etliche Monolithen zusammengesammelt und wahllos eingefügt wurden. Die Tempelanlage verfügt über eine eigene Abwasserleitung durch Kanäle aus Stein mit einem Gefälle von rund zwei Prozent. Auffallend, daß viele dieser Steinbauteile verkehrt herum liegen. So ist wohl anzunehmen, daß es sich hier um Abdeckungen handelt. Was immer dort drin lag, werden wir nie erfahren.

Tiwanaku - Puma Punku x
Tiahuanaco - Sonnentor x

Im Boden des Kalasasaya-Tempels war ein Monolith eingebettet. Der Estela Bennett Monolith, etwa 7,30 Meter hoch und so um 20 Tonnen schwer, wurde Pachamama genannt. Die Bewohner dieser vorsintflutlichen Welt verehrten die Erdmutter, wie alle nachfolgenden Kulturen, die Schöpfergottheit des Lebens, die personifizierte Mutter Erde, auch Mutter Kosmos. Im Heiligtum selbst stand der mächtige “Qun Tiksi Wiraqucha” (Bearded-Monolith); Lord of the Waters, bärtig mit einem langen Rock. Die Namen der Götter sind Schall und Rauch und so liegt über das Wissen um diese alte Götterwelt ein Schleier des Nebels. Wiraqucha galt seit jeher als Herrscher der Zeit und Erbauer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Inti, Sohn Wiraquchas soll Tiahuanaco errichtet haben, als Quelle der Energie, um die Kraft der Schöpfung durch den Geist des großen Urgottes zu nutzen, der in Puma Punku seine vorsintflutliche Residenz hatte. Die Tempelanlage von Kalasasaya ist nach den vier Jahreszeiten und dem Sonnenjahr von 365 Tagen ausgerichtet. Am 21. März und am 21. September scheint die Sonne durch die Mitte des Haupteingangs in den Tempel hinein. Die Anlage erstreckt sich über zwei Hektar. Der Platz (Hof) der stehenden oder sprechenden Steine hat eine Länge von 129 Metern und eine Breite von 118 Metern und ist von mächtigen Monolithen eingerahmt.

Auf jeder Seite des Hofes gibt es sieben kleine halb-unterirdische Räume. Planung, Arithmetik,  und Geometrie der gesamten Anlagen von Tiahuanaco und Puma Punku, erforderten ein Höchstmaß an Schaffenskraft und geistiger Leistungsfähigkeit. Die Bearbeitung der Steine verlangte nach stahlharten Werkzeugen. Für den Transport mußten entsprechende Fahrzeuge zur Verfügung stehen - die Logistik eine enorme Herausforderung. Das Sonnentor von Tiahuanaco scheint in der Tat ein Wunderwerk zu sein. Aus einem einzigen Monolithen herausgeschnitten ist das Tor drei Meter hoch, etwa vier Meter breit und 10 Tonnen schwer. Gearbeitet aus hartem Andesit mit einer enormen Präzision, die Linien perfekt gezeichnet, im rechten Winkel gedreht, mit einer Genauigkeit, die alles Denkbare übertrifft. Die Portalfigur im Hochrelief stellt den Himmels- und Schöpfergott Viracocha dar. Um ihn herum befinden sich 48 Begleitwesen. Diese bilden drei Bereiche oder Ebenen von Quadraten, acht auf jeder Seite der Hauptgottheit. Die geflügelten Wesen symbolisieren Zahlen und haben menschliche Körper, Füße und Hände halten einen Zepter. Die Götter in der oberen und unteren Reihe haben menschliche Köpfe mit Kronen und sind im Profil dargestellt. Die himmlischen Wesen in der mittleren Zeile haben Kondorköpfe. Die zentrale Gottheit hat einen Strahlenkranz und in jeder Hand hält er zwei Stäbe als Zeichen der absoluten Herrschaft. Die Archäologen sehen in dem Relief einen Sonnenkalender. Andere Forscher denken eher an ein Erd- und Mondkalender, dem nachweislich 120.000 Jahre zugrunde gelegt werden. Auch die 2,23 Meter hohe Puerta de la Luna ist aus einem Stück gearbeitet. Die Skulptur “Monolito Pokotia” (Ponce Monolith) ist ebenfalls aus einem einzigen Steinblock herausgeschnitten. Sie ist drei Meter hoch, barfuß und mit geometrischen Mustern verziert. Die Augen sind quadratisch angeordnet und es rollen Tränen aus ihr hervor. Auch der Monolith “Fraile” ist drei Meter groß und ebenfalls aus einem Stück herausgearbeitet. Sie trägt Gegenstände und auch aus seinen Augen scheinen Tränen zu fließen. Die Pyramide von Akapana, Landeplatz der Götter, Kultstätte mit Opferaltar ist 194 Meter lang und 182 Meter breit. Sie hat einen Umfang von 800 Meter und ist 18 Meter hoch. Von abgestuften Stützmauern umgeben bildet sie sieben Terrassen. Auf der großen Terrasse gab es einst, wie auf die vielen Pyramidenbauten anderer Andenvölker, herrliche Gebäude im Glanz der silbernen Himmelswagen der Götter. Zwischen dem Pazifik und den Anden schufen die Nazca das älteste und gewaltigste Bilderrätsel der Menschheitsgeschichte. Es handelt sich um Scharrbilder und Bodenzeichnungen, die geheimnisvoll, rätselhaft und zugleich absurd auf den Betrachter wirken. Die Nazca-Kultur scharrte über 50 Figuren in die Sand- und Geröllwüste der Hochebene, die bereits von über 1000 breite und schmale Linien (Wege, Straßen oder Landebahnen) von bis zu 20 Kilometern Länge durchzogen war. Die Anfangsphase der Nazca-Kultur fällt in die letzte Phase der Paracas-Vorgängerkultur. In den unterirdischen Nekropolen, die auch als Städte der Toten bezeichnet werden, war ein Fund sehr merkwürdig und gab Rätsel auf. Gefunden wurden 429 Mumien, ältere verstorbene Männer, deren Kleider in nahezu perfektem Zustand waren. Üppig gekleidet, mit Halsketten aus Edelsteinen geschmückt und alle hatten verformte Schädel, bedeckt mit fremdartigen Turbanen. Götter der spirituellen Welt sollen es gewesen sein, durch die alle Bewohner der Nazca-Ebene in die Geheimnisse der Geoglyphen, großflächig auf dem Erdboden geformte in Linien gezeichnete Figuren, unterrichtet wurden.

Tiwanaku - Puerta de la Luna x
Tiwanaku - Tor zur Kalasasaya-Plattform x
Tiwanaku - Versunkener Hof x
Tiwanaku El Fraile - Moench x Tiwanaku Ponce - Moench x

Die deutsche Mathematikerin Maria Reiche hörte von den sogenannten Nazca-Linien von dem amerikanischen Wissenschaftler Kosok, der aus der Luft nach antiken Wasserkanälen suchte. Der Forscher war erstaunt, als er schmale, parallel verlaufende Linien, einen Affen und einen Vogel mit einer Flügelspannweite von sage und schreibe 200 Metern in der Pampa lokalisierte. Die Archäologen hatten bisher keine Ahnung, das hier in der Wüste zwischen Nazca und Palpa in Peru eines der größten Rätsel der Archäologie auf ihre Entdeckung wartete. Da die Figuren, Linien und sogar Lande- und Startbahnen nur aus der Luft zu erkennen sind, ist ein Flugzeug erforderlich und von der Luftbildarchäologie war in der damaligen Zeit (1941) noch keine Rede. Paul Kosok bat Maria Reiche, die Mathematik, Physik und Geographie studiert hatte, für ihn einige Messungen vorzunehmen und die rätselhaften Zeichnungen zu untersuchen. Eigentlich suchte Frau Reiche nach kalendarischen Verbindungen der recht zahlreichen Intihuatanas, doch war nun ihr Interesse an den seltsamen Bodenlinien der Nazca-Ebene geweckt. Um einen Überblick über das Areal zu bekommen, kam es bald zu ersten Luftaufnahmen. Damit die Figuren besser zu erkennen waren, wurden sie mit Kreidepulver hervorgehoben. Die Wissenschaftlerin begann die Figuren zu vermessen und maßstabgetreue Zeichnungen zu fertigen. Warum hatten die Indios vor über 2000 Jahren Scharrbilder in den Wüstensand angelegt, die nur aus der Luft zu erkennen waren? Auf einer Fläche von rund 500 Quadratkilometern zeigt die Nazca-Ebene neben Linien (Straßen, Bahnen) auch Dreiecke und trapezförmige Flächen. Neben 20 Vögel sind  ein Hund, ein Affe, ein Wal, ein Leguan, eine Spinne und andere Tiere abgebildet, über deren Erscheinungsform gerätselt werden darf.

Seit Jahrtausenden wurde von den Berghängen der Anden dunkles Gestein in die Ebene von Nazca heruntergespült. Bei den Arbeiten an den Geoglyphen wurde diese oberste Bodenschicht abgetragen, wodurch der okerfarbene Untergrund wieder sichtbar wurde. Um die Bildkonturen zu verstärken nahmen die Künstler die dunklen Steine und schütteten sie zentimeterhoch als Begrenzungslinien auf. Der farbliche Unterschied zwischen dem Untergrund und den Steinen fiel ebenso wenig auf, wie der Höhenunterschied zwischen diesen beiden Schichten. Blickt man nun vom Boden aus über die Linien, sind diese kaum zu erkennen. Erst aus großer Höhe sind die Konturen jedoch klar erkennbar.

Menschenähnliche Figuren prangen weithin sichtbar an den kargen Flanken der Hügel.Manche so groß wie zwei Fußballfelder, blicken auf kilometerlange Geraden, die sich überlappen oder mitten im Gelände abrupt enden. Exotische Tiere von ungeheurer Größe, die die Welt noch nicht gesehen hat, gehören zur monumentalsten Gruppe der gigantischen Scharrbilder. Die Tierbilder befinden sich an den Stellen, an denen sich mehrere gerade Linien gegenseitig überschneiden. Wie die Indios es fertigbrachten, diese Linien von der Erde aus wie mit dem Lineal über die Ebene zu ziehen, ist bis heute ungeklärt. Der Ort liefert Stoff für verwegene Spekulationen. Die populärste Theorie besagt, daß die Ebene von Nazca ein Landeplatz für Götter oder außerirdische Besucher war. Die Indios setzten himmelwärts gerichtete Zeichen und hofften auf die Wiederkehr der Götter. Das der Schlüssel für das Bilderrätsel im Universum liegen muß, davon war auch Maria Reiche überzeugt. Sie war entschlossen das Geheimnis aufzudecken und Fotografierte immer wieder die geometrischen Formationen. Schließlich glaube die Forscherin ein System hinter dem Geflecht lokalisiert zu haben. Die Geraden und Dreiecke dienten dazu, den Verlauf der Gestirne zu beobachten. Um das zu beweisen mußte Frau Reiche eine schlüssige Verbindung zu den fernen Himmelskörpern finden. Nach Ansicht der Mathematikerin stellten die Linien Peilinstrumente dar. Ihre spektakuläre Enthüllungen stießen in der Fachwelt auf wenig Zustimmung. Mit ihrer Theorie vom Nazca-Plateau als größtem Astronomiebuch der Erde stand Reiche allein. Ganze 20 Jahre kämpfte sie für die Anerkennung ihrer Theorie. Letztlich konnte die Wissenschaftlerin ihre Theorie nicht glaubhaft belegen, doch lieferte sie aber den Weg für weitere neue Spekulationen. Vorweg bringt eine Annahme die Scharrbilder mit unterirdischen Wasserlöchern und Flußverläufen in Verbindung, die durch die oberirdischen Markierungen sichtbar gemacht werden sollten. Diese Theorie erklärt jedoch nicht, weshalb die dargestellten Bilder (Tiere, Menschen oder Götter) geschaffen wurden. Allerdings berichtet eine Sage, daß die einst fruchtbare Pampa von den Göttern in ödes Land verwandelt wurde. Durch die Nutzung der Ebene als Landeplatz wurde die Landschaft nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen. Die Indios verstanden die tiefgreifenden Veränderungen in ihrer Umgebung nicht und glaubten, daß die Götter wohl verärgert wären. Aufgrund dessen fingen sie an, nachdem die Götter abgezogen waren, die Scharrbilder zu fertigen und die Allmächtigen versöhnlich zu stimmen. Vermutlich wurden die Indios von den Göttern unterrichtet und zu verschieden Arbeiten herangezogen. Vielleicht waren sie in der Lage mit einfachen Hilfsmitteln (Vermessungsgrundlinien, Schnur) spitze Winkel und raffinierte Muster zu schaffen. Ohne es zu ahnen, schufen sie ein astronomisches Bilderbuch, weil nicht nur einige Linien der Götter kompassgenau auf die Winter- und Sonnenwende zulaufen, sondern auch ihre Scharrfiguren den Gedanken an Sternbilder nahelegen. Der Herrscher von Nazca bat die Priesterschaft die Figuren in den Boden zu scharren. Diese entwarfen eine Vorlage und berechneten den Maßstab. Sie verfügten über mathematisches und architektonisches Grundwissen. Anders als die Darstellungen an den Flanken der Hügel überlagern sich die Konstellationen in der weitläufigen Ebene. Die Bildwerke dort wurden immer wieder überschrieben und über die Jahrhunderte veränderten sich Platzierung und Aussehen. Ein sicheres Zeichen dafür, daß die Götter in gewissen Zeitabständen wiederholt die Nazca-Ebne aufsuchten und auch neue Landepisten anlegten. Ungeachtet der von den Indios gescharrten Figuren, die schlicht zerschnitten wurden. Folglich begannen die Nazca nicht identifizierbare Figuren, seltsame Kreaturen, die kaum einzuordnen sind, in den Boden zu scharren.

Nazca-Goetter x
Nazca-Vogel x
Nazca-Strahlenkranzwesen x
Nazca-Affe x
Nazca-Landebahnen x
Nazca-Landebahn I x
Nazca-Landebahn II x
Nazca-Landebahn III x

Teilweise handelt es sich dabei um symbolische Darstellungen von vogelartigen Wesen. Etwa vier Kilometer vom Plateau entfernt stießen Archäologen auf ein Ensemble von Grubenhäuser. Unter eines der Fußböden fand sich das Skelett eines Kindes. Die Beerdigungen von Familienangehörigen im eigenen Haus ist ein Ritual, daß eigentlich in der Jungsteinzeit anzusiedeln ist. Die Bestattung des Nazca-Kindes fand somit im 4. Jahrtausend v. Chr. statt. Die Wurzeln der Nazca-Kultur reichen demnach viel weiter zurück als bisher angenommen. Alle Datierungen, die vorgenommen wurden, sind widersprüchlich und allesamt nicht haltbar. Wie die Ägypter glaubten auch die Nazca an ein Leben im Jenseits. In Hockstellung trat der Verstorbene seine letzte Reise an. Die Priester hüllten den Körper in mehrere Tücher, steckten zwischen die Lagen Baumwolle und vernähten das Ganze zu einem Kokon. Für das aufwendige Verfahren gab es einen triftigen Grund, denn nach der Vorstellung der Priesterschaft konnte die Seele nur aus einem intakten Körper in die jenseitige Welt aufsteigen, um dort in dem erhabenen Kreis der Ahnen weiterzuleben. Die Vorfahren wurden als göttliche Wesen verehrt und hielten vom Jenseits aus ihre schützende Hand über die Familie. Deshalb praktizierten die Inkapriester auch das eigentümliche Phänomen der künstlich in die Länge gezogene Schädel. Schon Säuglinge wurden die Köpfe bandagiert, um sie in der frühen Wachstumsphase zu verformen. Die weiche Hirnmasse paßt sich der Veränderung an, ohne das die geistige Entwicklung dabei beeinträchtigt wird. Bis zum 4. Lebensjahr setzten die Eltern die Prozedur fort. Das Ergebnis war ein gleichmäßiger Turmschädel, gleich den Göttern, mehr als ein Schönheitsideal. Die Aura der mächtigen Gebieter war durch diese Auserwählten überall zu spüren. Auf kunstvoll gewebten Textilien sind die überirdischen Mächte verewigt. Scheinbar schwerelos schweben die mythischen Kreaturen durch die Lüfte. Ob auf Gebrauchsgegenständen oder sakralen Objekten, die göttliche Gestalten zeigen sich allgegenwärtig. Allen voran die rätselhaften Augenwesen mit dem Strahlenkranz. Sie zählen zu den ältesten Göttern von Peru und lieferten die Vorlagen für die ersten Geoglyphen der Nazca. Ihre Bildnisse an den Abhängen der Hügel beherrschen die weiträumige Ebene. Der Kontakt zu den himmlischen Geistern führten die Schamanen herbei. Sie versetzten sich in Trance, um ihre Seele von der irdischen Schwerkraft zu befreien und stellten an einem abgeschiedenen Ort eine Verbindung mit der Götterwelt her. In magischen Formeln kommunizierten die heiligen Männer mit der göttlichen Allmacht und baten um das Wohl der Gemeinschaft. Es fanden Rituale statt, wo die gottgleichen Oberpriester mit ihren Turmschädel eine wichtige Rolle spielten. Priester mit Götterschädel finden sich auch bei den Maya und im alten Ägypten. Angeblich soll die Familie von Amenophis IV (Achenaton) deformierte Schädel gehabt haben. Der Brauch von Schädeldeformationen sind aus Eurasien, Afrika und Amerika bekannt. Die ältesten Deformationen sind an Neanderthalerschädeln in Shanidar (43000 v. Chr), einer Höhle im Norden des Iraks zu beobachten. Somit ist belegt, daß die Neanderthaler bereits Kontakte zu überirdischen Wesen hatten und sie deren Aussehen nachahmten. Auf der Ebene von Nazca blicken nicht nur göttliche Besucher umher, sondern auch werden Kreaturen abgebildet, die eigentlich die Nazca-Kultur nur vom Hörensagen kannte. Der Affe kommt seit jeher nur im fernen Regenwald des Landes vor. Auch der abgebildete Kolibri benötigt tropisches Klima. Das gilt auch für die Vogelspinne. Die Geoglyphen markierten einen heiligen Ort und die Schamanen trafen sich dort regelmäßig zu rituellen Handlungen. Die Forscher vermuten, daß die Nazca ihren Göttern hier Opfergaben darbrachten. Dafür sprechen zahlreiche Keramikscherben aus jener Zeit.

Gerade mal 10 Flugminuten von Nazca entfernt starren die Geoglyphen von Palpa provozierend zum Himmel. Die Linien, Pisten oder Landebahnen liegen im Gebirge und nur ein kleiner Teil befindet sich auf einer tatsächlichen Ebene. Die hügelige Landschaft wurde künstlich abgeflacht und ein besonderes Merkmal sind die doppelten Parallellinien, die rechts und linkes mindestens eine Piste von Palpa flankieren. Ungewöhnlich, daß sich eine 60 Meter breite und rund 700 Meter gradlinige Bahn über einige Bergkuppen hinzieht. Das Gebilde paßt nicht in die Scharrtheorie und zwingt die Forscher umzudenken. Zwischen der Ebene von Nazca und den Bergkuppen von Palpa liegt das teilweise begrünte Ingeniotal, indem sich zwei Bahnen präsentieren, die beidseitig von  Rollbahnen flankiert werden. Die Archäologen vermuten etwa 2000 Linien auf der Ebene von Nazca. Bahnen bis zu 80 Meter Breite, die sich oft über 2 Kilometer schnurgerade hinziehen und abrupt beginnen und enden. Dazwischen und daneben dünne Linien, die wie von einem Lineal gezogen über mehrere Kilometer auf ähnlichen Gebilde zulaufen. Auch kreuzen sie sich im rechten Winkel oder enden in 800 Meter langen Trapezen. Letztlich gewinnt man den Eindruck, daß es sich hier um Landebahnen für Space-Shuttles handelt.

Die alte Stadt Cahuáchi liegt unter eine Reihe von tiefliegenden Hügeln. Einst eine prächtige Stadt, die als das religiöse und kulturelle Zentrum der Nazca-Kultur angesehen wird. Eine geheimnisvolle Tempel- und Pyramidenstadt, wo der Schlüssel zum Verständnis der Linienstrukturen verborgen liegt. Cahuáchi erstreckt sich über 370 Hektar und wurde von sechs Pyramidenkomplexen dominiert. Die größte Tempelpyramide war 30 Meter hoch und enthielt im Inneren eine Vielzahl von versteckten Räumen. Neben den Pyramiden gab es 40 weitere Strukturen und etwa 5000 Gräber, die zum größten Teil geplündert wurden. Unzählige Keramiken mit mythologische Kreaturen, Tiere und geometrischen Formen verziert, die den Bildern auf der Nazca-Ebene gleichen, wurden ausgegraben. Anfangs dienten als Grundlage des keramischen Schaffens  verschiedene Tierfiguren und erst später kamen gerade Linien und geometrische Muster hinzu. Die Textilien sind reich mit Bildern aus der Nazca-Mythologie verziert und scheinen nicht für den alltäglichen Gebrauch bestimmt gewesen zu sein. Die Bewohner von Cahuáchi waren keine gewöhnlichen Bürger. Hier wohnten die Götter aus einer fremden Welt in silbernen und goldfarbenen Himmelspalästen.

Cahuachi-Goetterpalast x

Cahuáchi: Die geheimnisvolle Stadt der allmächtigen Götter!

Chavín de Huantar x

Auch die in der Nähe lebenden Indios glauben nicht, daß ihre Vorfahren die gewaltigen Anlagen gebaut hatten. Ihre Legenden zufolge gehen die Bauwerke auf Götter, auch Riesen zurück, die dort einst lebten. Verbindungen und Verflechtungen von Cahuáchi mit Chavín de Huántar sind nicht von der Hand zuweisen. Auch Caral, Puma Punku und Tiahuanaco reihen sich in dieser vorsintflutlichen Kultur ein. Die Entstehungszeit dieser Götterzentren liegt zwischen 4050 und 15000 v. Chr., wobei allerdings darauf hingewiesen muß, das daß wahre Alter kaum zu ermitteln ist. Es ist bis heute nicht geklärt, wie die Zentren der spirituellen und geistigen Eliten zerstört wurden. Im Fall Puma Punku sind die Zerstörungen umfassender und die Gebäudestrukturen lassen sich nur noch schwer erkennen. Ungewöhnlich ist die Form der Steine, die so präzise bearbeitet wurden, daß sie auf mehrere Arten in- oder aneinander gesetzt werden konnten. Dies trifft auch für das geistige Zentrum der Pucará-Kultur zu. Die Kultstätte besteht aus übereinander liegenden Plattformen. 

Über den vertieft liegenden Ritualplatz erheben sich Rampen, Treppen und Wohneinheiten. Die Steinfiguren der Pucara haben kaum einen Bezug zur kargen Welt der Anden. Die Steinmetzarbeiten zeigen einen Jaguar aus dem Tiefland oder einen Schamanen mit einen abgeschnittenen Kopf in der Hand. Dazu Statuen mit Schlangen, Leguane und Pumaköpfen, die darauf hinweisen, daß die Pucará den Weg ins Tiefland kannten und sogar Kontakt mit den dort lebenden Völkern hatten. Wissenschaftliche Vergleiche mit den Überlieferungen verschiedener Völkern zeigen, daß viele Vermutungen als historische Tatsachen zu sehen sind. Realität und Fiktion haben sich miteinander vermischt, daß eine einwandfreie Trennung nicht mehr möglich ist. Neue Wege sind zu gehen, um mehr über die Erde, ihre Völker und deren Geschichten in Erfahrung zu bringen.

Pucara - Gottwesen x

Unsere Welt steckt voller Rätsel, Geheimnisse und Mysterien. Phantastische Geschichten und phänomenale Ereignisse, über die wir  trotz langjähriger Forschung bis heute wenig wissen. Sagenumwobende Gegenstände und geheimnisvolle Funde belegen die hoch entwickelte Technologie der göttlichen Völker vergangener Epochen.

Pucara - Schamane x

Graf Egon Bernhard Ulferts von Kiensborg-Gilst

Graf von Schwarzburg

Mitglied der Deutschen Burgenvereinigung  

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